Provisionsdeckel: Richtiger Zweck, falsche Maßnahme

Die finanzielle Vorsorge der Menschen zu fördern, ist eine bedeutende gesellschaftliche Aufgabe. Und eine komplexe Herausforderung: Immer wieder gilt es aufs Neue, passende Antworten auf gesellschaftliche Entwicklungen und individuelle Lebenssituationen zu geben.

Die Wald-Kolumne

Dr. Matthias Wald: „Unsere Branche ist nah am Menschen, sie muss das Bewusstsein für die Relevanz der Altersvorsorge schaffen.“

Die Vertriebe von Swiss Life Deutschland zählen aktuell 1,2 Millionen Kunden. Allein vergangenes Jahr kamen über 80.000 hinzu. Das zeigt einmal mehr: Der Bedarf an guter Beratung ist hoch.

Doch der Ruf der Branche ist nicht der beste: Hartnäckig hält sich das Vorurteil vom profitgierigen Finanzberater. Nun plant die Bundesregierung, Provisionen für Lebensversicherungen zu begrenzen. Ist der „Provisionsdeckel“ die Lösung?

Es ist das bekannte wirtschaftliche Prinzip: Der Bedarf regelt die Nachfrage und die Nachfrage bestimmt das Angebot. Altersvorsorgebedarf besteht in Deutschland ausnahmslos bei allen Bürgern.

Hälfte der Bevölkerung sorgt nicht vor

Die gesetzliche Rente wird in den meisten Fällen nicht reichen, um den eigenen Lebensstandard im Alter zu halten. Zudem sinkt das Vertrauen in die staatlichen Systeme, weil es an den richtigen politischen Lösungen für die Herausforderungen der demographischen Entwicklung mangelt.

Trotz aller Debatten um drohende Altersarmut sorgen 51 Prozent der Deutschen nicht finanziell vor. Private Altersvorsorge ist sinnvoll und notwendig, allerdings ein langfristiger und komplexer Entscheidungsprozess. Vielen Menschen fehlen die Motivation und das Wissen dazu.

Niemand wacht morgens auf und denkt sich: Jetzt habe ich richtig Lust, mich um meine Altersvorsorge zu kümmern. Folglich wird das Thema nicht selten als „Last“ oder „notwendiges Übel“ angesehen – trotz hohem Bedarf.

Seite zwei: Gute Beratung setzt am Bedarf an

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