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REITs und Immobilienaktien: Flexible Alternativen zu klassischen Fonds

Foto: Hazelview
Claudia Reich-Floyd, Hazelview

Nicht alle Experten halten offene Immobilienfonds in der aktuellen Lage für geeignet. Einige empfehlen Alternativen wie börsengehandelte Immobilienaktien oder REITs. Doch was spricht für diese Anlageformen?

Während manche Vermögensverwalter weiter Potenzial bei offenen Immobilienfonds sehen, raten andere zu mehr Distanz. Stephan Witt von FiNUM.Private Finance warnt: „Der vermeintliche Sicherheitsaspekt ist trügerisch. Offene Immobilienfonds reagieren verzögert, aber dafür umso heftiger – wenn es kracht.“ Für ihn sind die systemischen Schwächen dieser Produkte nicht zu übersehen.

Andreas Görler von Pruschke & Kalm rät ebenfalls zur Zurückhaltung. Zwar hätten sich einige Fonds seit Sommer 2024 leicht erholt, ein überstürzter Einstieg sei jedoch nicht nötig. Wer dennoch in Immobilien investieren wolle, könne dies auch effizienter tun. Zwei bis drei Immobilienaktien reichten seiner Einschätzung nach aus, um eine breite Streuung über viele Objekte zu erreichen. So ließen sich Kosten für Notar, Makler und Finanzierung vermeiden, während man die Flexibilität liquider Aktien behalte.

Eine konsequente Alternative sieht Claudia Reich Floyd von Hazelview Investments in börsennotierten Immobilienaktien, den sogenannten Real Estate Investment Trusts (REITs). Ihr Vorteil liegt in der täglichen Liquidität: Anleger können jederzeit Anteile kaufen oder verkaufen, ohne langwierige Rückgabeprozesse. Zudem bieten REITs Transparenz und Zugang zu speziellen Immobilienarten weltweit.

Die Ertragsaussichten sind teils beachtlich. Börsennotierte Datenzentren erreichten im vergangenen Jahr eine Rendite von 23,7 Prozent. REITs im Gesundheitssektor, etwa für Seniorenwohnungen in Nordamerika, kamen auf 25,2 Prozent. Damit übertrafen sie klassische offene Fonds deutlich.

In Deutschland ist diese Anlageform bislang weniger etabliert, während sie in angelsächsischen Ländern verbreitet ist. Die Vorteile liegen in der Kombination aus aktienähnlichen Erträgen, laufenden Dividenden aus Miet- und Pachtverträgen und hoher Flexibilität. Für Anleger, die Wert auf Transparenz und schnelle Verfügbarkeit legen, können REITs daher eine interessante Alternative zu klassischen Immobilienfonds darstellen.

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