Rentenversicherung verzeichnet Run auf Rente mit 63

Die vor eineinhalb Jahren eingeführte Rente mit 63 ist bei älteren Arbeitnehmern sehr gefragt. Allein im laufenden Jahr stellten schon 221 000 Menschen einen entsprechenden Antrag, wie DRV-Vorstandschef Alexander Gunkel auf der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hatte erst vor wenigen Wochen erneut kritisiert, dass die Rente mit 63 die Zahl älterer Facharbeiter ausgedünnt habe.

Bis Ende Oktober hätten somit insgesamt 427 000 Menschen von der Möglichkeit für Versicherte mit 45 Beitragsjahren Gebrauch gemacht, ab 63 Jahren abschlagsfrei in Rente zu gehen. Koalitionspläne, den Arbeitnehmern fließendere Übergänge in die Rente zu erleichtern, begrüßte die Rentenversicherung – mahnte aber ein behutsames Vorgehen an.

Die Rente mit 63 war ebenso wie die verbesserte Mütterrente für Eltern mit vor 1992 geborenen Kindern Teil des schwarz-roten Rentenpakets vom 2014. Teil des Koalitionskompromisses war damals, den Eintritt in den Ruhestand flexibler zu gestalten. Dazu legte die Koalition im November ein Konzept vor.

IW-Kritik: Rente mit 63 dünnt Zahl älterer Facharbeiter aus

Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hatte erst vor wenigen Wochen erneut kritisiert, dass die Rente mit 63 die Zahl älterer Facharbeiter ausgedünnt habe. Gunkel merkte an, die Rentenversicherung wisse nicht, wann und mit welcher Rentenart die Betroffenen ohne die Reform in Rente gegangen wären.

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Bei den Kosten zeichne sich ab, dass es bei den Schätzungen der Bundesregierung zum Rentenpaket bleibe. Demnach stiegen die Rentenausgaben einschließlich Krankenversicherung der Rentner durch das Paket 2014 um 4,3 und 2015 um 8,8 Milliarden Euro, sagte Gunkel. Die Mütterrente verursacht im laufenden Jahr Mehrausgaben von 6,3 Milliarden Euro.

Seite zwei: Einführung der Flexi-Rente technisch sehr aufwendig

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