Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung, hält den Vorschlag für eine „Schnapsidee“, so seine erste Reaktion gegenüber Cash. „Glatte Enteignung“, so Wirth.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schlägt vor, dass die durch die Generation des „Babybooms“ aus den 1960er Jahren stark belastete Rentenkasse dadurch entlastet werden soll, dass Rentner eine Abgabe von zehn Prozent auf ihre Alterseinkünfte zahlen sollen. Dabei soll ein Freibetrag von lediglich 1.000 Euro monatlich gelten, auf darüber liegende Einkünfte würde der „Boomer-Soli“ also fällig.
„Diejenigen, die ihr Leben lang Rentenanwartschaften erarbeitet und anderweitig für das Alter vorgesorgt haben – zum Beispiel mit bereits versteuertem Geld Vermögenswerte für Alterseinkünfte erworben haben – und die an ihrer wirtschaftlichen Situation jetzt nichts mehr aus eigener Arbeitskraft heraus ändern können, für die verfehlte Rentenpolitik heranzuziehen, ist der falsche Weg“, kritisiert Wirth.
„Es gibt viele gute Vorschläge von Rentenkommissionen aus den vergangenen Jahren. Mal umsetzen wäre angebracht, statt neue Schnapsideen in die Welt zu setzen“, so der AfW-Vorstand weiter.