Emerging Markets Gesamtmarkt: Aktien und Anleihen der Schwellenländer (Emerging Markets) schnitten zuletzt überdurchschnittlich ab. Die Region hat auch den höchsten Prozentwert, was die Wachstumsvorhersage für 2026 angeht (siehe Grafik unten). Positiv, was den Ausblick angeht, auch: Auseinandersetzungen zwischen den USA und China scheinen zumindest für die kommenden 6 bis 12 Monate kein akutes Thema mehr zu werden.

Die Marktteilnehmer sind auch zunehmend optimistisch für Schwellenländer. So gibt es eine sehr lange Phase der unterdurchschnittlichen Wertentwicklung und eine insgesamt weiterhin deutlich günstigeren Bewertungen gegenüber den entwickelten Märkten, speziell den USA. Etwas zur Vorsicht mahnt vielleicht, dass offenbar schon recht viele Fondsmanager:innen auf eine Outperformance der Schwellenländer für 2026 setzen, zumindest verbal. Große Positionierungen sind dabei aber noch nicht zu erkennen, auch nicht in den Kapitalflüssen.
CE3-Länder und Brasilien: In Brasilien und in Zentral- und Osteuropa kletterten die Aktienindizes auf neue Allzeithochs. Die Märkte in Polen, Tschechien und Ungarn konnten damit bislang rund 35 bis 40 % seit Jahresbeginn zulegen (in Lokalwährung).
Argentinien: Der Wahlsieg von Javier Milei katapultierte den Aktienindex in Buenos Aires um über 60 % nach oben. Ob Mileis Programm tatsächlich zu den von ihm versprochenen Verbesserungen führen wird, bleibt freilich abzuwarten.
China: Dort wurde der nächste Fünfjahresplan vorgestellt (für 2026 bis 2030). Wie für China üblich, ist er ein Mix aus Kontinuität und Umbruch. Der Fokus liegt auf hochwertigem, nachhaltigem Wachstum und technologischer Selbstständigkeit und es wird qualitatives Wachstum priorisiert, anstatt wie bisher quantitatives. Wachstumsziel: 4,7 bis 4,8 % jährlich. Dazu gibt es Zweifel im Westen – und Optimismus in China. Unklar ist dabei, wie das Thema Überinvestitionen und Überkapazitäten in vielen Bereichen angegangen werden kann, ohne das Wachstum zu sehr zu bremsen. Analysten mehrerer ausländischer Großbanken haben jedenfalls ihre Wachstumsprognosen für China für 2025 und 2026 zuletzt nach oben korrigiert.
Indien: Auch 2026 dürfte Indien im Vergleich zu China deutlich die Nase vorn haben in Sachen Wirtschaftswachstum.
Tschechien: Dort gab es einen Machtwechsel. Angestrebt werden u.a. gesundere öffentliche Finanzen, niedrigeren Energiekosten, ein günstigeres Gesundheitssystem und mehr bezahlbarer Wohnraum. In der Außenpolitik will man den Krieg in der Ukraine zu beenden.
Autorin Karin Kunrath ist CIO bei Raiffeisen Capital Management.










