Darüber hinaus können Anleger trotz struktureller und zyklischer Belastungen ihre Portfolios so positionieren, dass sie von zunehmenden Sonderentwicklungen profitieren können.
Das aktuelle Jahr war für die Märkte und Anleger eine Achterbahnfahrt. Die eskalierenden Handelsspannungen im Frühjahr haben die Angst vor einer globalen Rezession neu entfacht. Seit der Ankündigung des Kompromisses im Handelskrieg zwischen den USA und China Anfang Mai scheinen die Bedenken jedoch vorerst nachgelassen zu haben. Die Aktienmärkte haben ihre Verluste von Anfang des Jahres fast vollständig wieder wettgemacht.
Abgesehen von der Wahrscheinlichkeit, dass die Handelsstreitigkeiten in den kommenden Monaten anhalten könnten, scheint die jüngste Erholung der Aktienmärkte im Widerspruch zum wirtschaftlichen Umfeld zu stehen. Obwohl der Arbeitsmarkt und die Konsumausgaben weiterhin robust sind, haben sich die Daten abgeschwächt, und es gibt zunehmende Bedenken, dass eine hartnäckige Inflation die Pläne der US-Notenbank zur Senkung der Zinsen verzögern könnte.
Sollten die Zinsen aufgrund fiskalischer Bedenken steigen, könnte dies den Aktienmarkt belasten, da die Bewertungen unter Druck geraten könnten. Aus unserer Sicht hängt eine nachhaltige Verbesserung der Wirtschaft von einer wachstumsfreundlichen Fiskalpolitik ab, insbesondere von Deregulierungen und Steuersenkungen. Es ist jedoch unklar, inwieweit diese Maßnahmen die Auswirkungen der Zölle ausgleichen würden.
Mit Blick auf die Zukunft dürfte die Volatilität angesichts ungelöster Entscheidungen der Regierung und einer US-Notenbank, die die Zinsen bis zu einer Abschwächung der Konjunkturdaten wahrscheinlich nicht senken wird, anhalten. Anleger sollten daher ein diversifiziertes Portfolio mit Schwerpunkt auf Stabilität, Erträgen und langfristigem Wachstum beibehalten und sich auf Anpassungen an dieses sich rasch wandelnde Umfeld vorbereiten.
Autor Christian Floro ist Marktstratege bei Principal Asset Management.