Silber im Aufwind, Bitcoin unter Druck: Zwei Märkte im Kontrast

Foto: ChatGPT/Cash.
Warum Silber besser performt als Bitcoin.

Silber erlebt einen außergewöhnlichen Höhenflug, während Bitcoin deutlich nachgibt. Der eine Markt wird von Knappheit und Industrietrends getragen, der andere von spekulativen Übertreibungen belastet. Warum die Entwicklung im vierten Quartal derart auseinanderläuft und welche Kräfte dahinterstehen, zeigt ein genauer Blick auf die Marktmechanismen.

Während Bitcoin in unruhige Gewässer gerät, segelt Silber mit vollen Segeln davon. Im bisherigen Verlauf des 4. Quartals zeigt sich das besonders deutlich. Bitcoin fällt um 24,4 Prozent, während Silber um 22,8 Prozent zulegt. Auch seit Jahresbeginn liegt Silber klar vorne. Der Silberpreis hat sich nahezu verdoppelt (+98,2 %), während Bitcoin sogar auf ein Verlustjahr (7,6 %) zusteuert. Kurzfristig wirkt die Silber-Rally allerdings überhitzt.


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Der Silbermarkt befindet sich derzeit in einem perfekten Sturm. Physische Knappheit, spekulative Zuflüsse und Zinssenkungsfantasie treffen gleichzeitig aufeinander. Silber wird nicht mehr nur als Edelmetall wahrgenommen, sondern zunehmend als strategischer Rohstoff. Gefragt für KI-Chips, Solarpanels und Elektronik. Die Rally speist sich sowohl aus echten Fundamentaldaten als auch aus Momentum-Trading.

Bei Bitcoin dagegen zeigt der Rücksetzer, wie anfällig der Kryptomarkt bleibt, sobald zu viel kurzfristiges Geld im Spiel ist. Der jüngste Ausverkauf ist kein fundamentaler Crash, sondern ein technischer Long-Squeeze. Zu viele gehebelte Long-Positionen führten zu Liquidationen – und diese wiederum zu weiterem Verkaufsdruck. Mittelfristig sprechen Faktoren wie Zinsen, Adoption und ETFs weiterhin für die Kryptowährung. Kurzfristig bleibt der Markt jedoch nervös und sehr volatil.

Autor Maximilian Wienke ist Marktanalyst bei eToro.

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