Im Streit um die Betriebsrenten Tausender Lufthansa-Piloten dämpft die Fluggesellschaft die Erwartungen der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). „Unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erlaubt schlichtweg keinerlei Mehrbelastungen“, sagte der Chef der Kernmarke Lufthansa Airlines, Jens Ritter, einem intern von der Lufthansa veröffentlichten Interview. „Wir haben nicht ansatzweise das Geld für eine weitere Verbesserung der ohnehin schon sehr guten betrieblichen Altersvorsorge.“
Die VC verlangt deutlich höhere Beiträge des Arbeitgebers zu den Rentenfonds. In der Sache geht es um Betriebsrenten und Übergangsversorgungsansprüche von etwa 4.800 Pilotinnen und Piloten. Nach sieben erfolglosen Verhandlungsrunden lässt die VC derzeit über einen Streik bei Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo abstimmen. Die Urabstimmung läuft bis zum 30. September.
Die derzeitige Forderung der VC würde „einen jährlichen Kostenanstieg für die betriebliche Altersversorgung der Lufthansa-Classic-Cockpitmitarbeitenden auf 228 Millionen Euro“ bedeuten, rechnete Ritter vor. „Das wäre mehr als eine Verdoppelung. Die Erfüllung dieser Forderung wäre nicht nur unverantwortlich für unsere Airline, sondern schlichtweg nicht bezahlbar. Dann bliebe keine Alternative, als weitere Flugzeuge in profitablere Flugbetriebe zu verlagern.“
Ritter zeigte sich weiterhin gesprächsbereit und warnte vor einer Eskalation: „Wir müssen weiter gemeinsam nach Wegen suchen, um eine weitere Zuspitzung zu verhindern. In unserer finanziellen Lage würde ein Streik den Lösungsraum nur verkleinern.“ (dpa-AFX)
                


													
										










