Der Immobilienmarkt in beliebten Urlaubsländern wie Spanien, Italien und der Türkei gewinnt für deutsche Käufer zunehmend an Bedeutung. Laut einer aktuellen Auswertung des internationalen Maklernetzwerks Remax liegen die Quadratmeterpreise dort weiterhin deutlich unter dem Niveau in Deutschland, obwohl die Preise auch im Süden gestiegen sind.
Während Eigentum hierzulande im ersten Halbjahr 2025 durchschnittlich 3.009 Euro pro Quadratmeter kostete, zahlten Käufer in der Türkei im Schnitt nur 1.019 Euro, in Italien 1.950 Euro und in Spanien 1.980 Euro. Für Eigennutzer wie Anleger können Objekte damit eine interessante Ergänzung zu heimischen Investments sein.
Der europäische Immobilienmarkt war im Erhebungszeitraum von sinkenden Leitzinsen und einer stabilen Inflationsrate geprägt. Eine Ausnahme bildete die Türkei, die mit hoher Inflation und erschwerten Finanzierungsbedingungen zu kämpfen hat. Dort liegt der durchschnittliche Kaufpreis für eine Immobilie beim 23-fachen des jährlichen Durchschnittslohns. In Deutschland, Österreich, Italien und Spanien entspricht der Kaufpreis dagegen dem sechs- bis siebenfachen Jahreseinkommen.
In Metropolen zeigen sich die Unterschiede besonders deutlich. In München kostet der Quadratmeter einer Eigentumswohnung im Schnitt 8.650 Euro, in Madrid hingegen 6.048 Euro. Die Mieten liegen mit 24 Euro pro Quadratmeter in München und 23 Euro in Madrid nahezu gleichauf. „Der sogenannte Kaufpreisfaktor, der die Mieteinnahmen zum Kaufpreis ins Verhältnis setzt, ist in Madrid deutlich niedriger und damit besser. Eine Immobilie in Madrid erlaubt für Käuferinnen und Käufer aus Deutschland eine höhere Rendite als ein Vergleichsobjekt in München“, sagt Samina Julevic, CEO von Remax Germany.
Kaufpreise und Mieten in europäischen Metropolen
Noch klarer fällt der Vergleich mit Mailand aus. Dort liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei Eigentumswohnungen bei 5.550 Euro, während die Mieten mit 21 Euro pro Quadratmeter nur wenig unter dem Niveau Münchens liegen. In Istanbul zahlen Käufer im Schnitt 1.180 Euro pro Quadratmeter, also etwa ein Siebtel des Preises in München. Die Mieten erreichen dort mit sieben Euro pro Quadratmeter gut ein Drittel des Münchner Werts.
Parallel steigen die Preise in vielen beliebten Urlaubsländern weiter an. Portugal verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 mit plus sechs Prozent den stärksten Anstieg. Die hohe Nachfrage seitens institutioneller und privater Käufer sowie ein knappes Immobilienangebot tragen wesentlich dazu bei. Ähnliche Entwicklungen zeigt Tschechien, wo die Preise im gleichen Zeitraum um vier Prozent gestiegen sind. Ein gegenläufiger Trend zeigt sich in der Türkei, wo die Preise deutlich um acht Prozent zurückgingen.
„Der Bausektor steht nicht nur in Deutschland, sondern vielen weiteren Ländern weiterhin unter Druck: Steigende Kosten und Arbeitskräftemangel zwingen viele Projekte dazu, verzögert oder ganz abgesagt zu werden. Dies vergrößert die Angebotslücke – insbesondere in städtischen Gebieten, in denen die Nachfrage am stärksten ist. Davon profitieren Eigentümer und Interessenten, die von einem anhaltenden Trend ausgehen und jetzt investieren“, so Julevic.
Kürzere Vermarktungszeiten in ganz Europa
Das begrenzte Angebot wirkt sich zunehmend auf die Vermarktungszeiten aus. In Deutschland wurden Eigentumswohnungen im zweiten Quartal 2025 im Schnitt nur noch 68 Tage am Markt angeboten, nach 108 Tagen im ersten Quartal. Bei Häusern sank der Zeitraum von 120 auf 74 Tage. Im europäischen Vergleich zeigt sich ein ähnlicher Trend: In Italien verkürzten sich die Vermarktungszeiten im zweiten Quartal für Eigentumswohnungen von 194 auf 144 Tage und für Häuser von 359 auf 267 Tage. Auch in Portugal reduzierte sich die Dauer deutlich auf 111 Tage bei Eigentumswohnungen und 242 Tage bei Häusern.














