Der langjährige Anlage-Profi Ulrich Müller sieht bei Aktien eine akute Rückschlaggefahr: „Vor allem die großen Tech-Werte aus den USA und auch der Dax haben Luft nach unten. Während Tech-Titel nach ihrer jahrelangen Rally deutlicher korrigieren müssten, sorgen mich beim Blick auf den Dax die wachsenden Probleme in Deutschland“, sagt Müller und verweist auf Arbeitslosenzahlen jenseits der Marke von drei Millionen und die inzwischen verflogene Aufbruchsstimmung in der Bundesregierung. „Zugleich sind die überaus komplexe Weltlage und die möglichen Implikationen für das Finanzsystem ein Damoklesschwert, das über den Märkten schwebt. Der Anstieg der Renditen bei Staatsanleihen sowie das neue Allzeithoch bei Gold mahnen Anlegerinnen und Anleger dazu, jetzt besser sichere Häfen anzusteuern“, findet Müller.
Obwohl Müller die Aktienquote in seinen Depots deutlich reduziert hat und derzeit rund 30 Prozent Barmittel hält, sieht der Marktkenner auch bei Aktien noch vereinzelte Chancen. Als einen interessanten Sektor hat Müller das Gesundheitswesen identifiziert. „Titel aus dem Bereich Healthcare profitieren von Innovationen und der wachsenden Weltbevölkerung. Hinzu kommt, dass Ausgaben für die Gesundheit in der Regel alternativlos sind.“ Spannend findet Müller aktuell die Aktien von Pfizer, Johnson + Johnson oder auch Danaher. „Selbst wenn manch eine Aktie bereits deutlich zugelegt hat, so rechtfertigen die Bewertungen weitere Kursanstiege. Ohnehin sollten Investoren beim Einstieg in Aktien mit Augenmaß vorgehen und auch Geduld mitbringen. Auch bei eher langweiligen Aktien gilt der Leitsatz: „Im Einkauf liegt der Gewinn“, erklärt er.
Müller rät Anlegern vor dem Herbst dazu, den Themen Anlagestrategie und Risikomanagement besondere Aufmerksamkeit zu schenken. „Die vergangenen Handelswochen waren an den Aktienmärkten von geringen Volumina geprägt. Trotz der überaus diffusen Nachrichtenlage haben sich Aktien auf einem hohen Niveau gehalten. Wer heute eine zu hohe Aktienquote oder die ein oder andere Position gar auf Kredit gekauft hat, sollte sofort umdenken“, warnt Müller. Noch bis wenige Wochen vor dem Jahreswechsel kann es nach Ansicht des Marktkenners ungemütlich an den Märkten werden. „Sich jetzt ausgewogen und womöglich gar etwas vorsichtiger als sonst aufzustellen, ist kein Fehler. Wer vor dem Jahresende Cash auf dem Konto hat, kann womöglich günstiger als heute einsteigen.“
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