HDI strafft Strukturen in Deutschland

Foto: HDI
Die Front der Kölner HDI Zentrale

Die Talanx-Tocher HDI will ihre Betriebsstrukturen hierzulande deutlich straffen und die Zahl der Betriebe um beinahe die Hälfte reduzieren. Ziel der Verschlankung ist eine Beschleunigung von Entscheidungsprozessen. Zudem soll der Umbau die Dynamik und Schlagkraft gegenüber dem Wettbewerb erhöhen. Standortschließungen, Mitarbeiterabau und Versetzungen soll es nicht geben.

Aktuell gibt es bei der Talanx Erstversicherungsgruppe 21 mitarbeiterführende Gesellschaften. Diese Anzahl wird nach Unternehmensangaben etwa halbiert. Ebenso wird die Zahl der örtlichen Betriebe reduziert. Standortschließungen, Mitarbeiterabbau oder Versetzungen sind dabei wohl nicht geplant. Im Zuge der Betriebsreduzierungen verkleinert sich auch die Anzahl der Betriebsratsgremien.

Im Frühjahr 2022 sollen rund 7.650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der tarifgebundenen, bisherigen Gesellschaften in der neuen, ebenfalls tarifgebundenen Arbeitgebergesellschaft „HDI AG“ zusammengeführt werden.

„Die Straffung unserer Strukturen ist zwingend erforderlich, damit wir auf die Anforderungen eines zunehmend digitalisierten, komplexen und unbeständigen Umfelds als Unternehmen dynamisch reagieren können“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Talanx AG, Torsten Leue.

Ziele: Schneller, flexbiler, schlagkräftiger

Man werde schneller, flexibler und damit schlagkräftiger gegenüber dem Wettbewerb und sei zugleich besser aufgestellt für unsere Kunden. „Die digitale Transformation der HDI Group und unser Weg ins ‚New Normal‘ nehmen damit weiter an Fahrt auf“, sagt Leue. Der Schritt sei zudem ein wichtiger Meilenstein, um das HDI Leitbild ‚Together we take care of the unexpected and foster entrepreneurship‘ mit Leben zu füllen. „Insbesondere das ‚Together‘. Wir rücken als HDI Group näher zusammen“, so Leue.

„Dank der schlankeren Betriebsstrukturen können wir in betrieblichen Fragen, wie beispielsweise zur Umsetzung von deutschlandweiten Projekten, künftig schneller zu konzerneinheitlichen Entscheidungen kommen. Es wird sich also Vieles in unseren Abläufen ändern, und das ist ein Riesenvorteil“, ergänzte Jens Warkentin, der für Personal in der Erstversicherungsgruppe in Deutschland zuständige Vorstandssprecher der HDI Service AG und Vorstandsmitglied der HDI Deutschland AG.

Mitbestimmung bleibt unangetastet?

„Die Qualität der Mitbestimmung bleibt unangetastet. Wir stärken die Mitbestimmung auf lokaler und Konzernebene. Wir glauben auch künftig fest daran, dass starke Betriebsräte wichtig sind für das Wohl unseres Unternehmens“, so Warkentin.

Der Konzernbetriebsrat scheint die Veränderungen mitzutragen. Darauf deutet zumindest die Ausssage vom Konzernbetriebsratsvorsitzenden Ralf Rieger, hin: „Die Beteiligungsrechte des Betriebsrats bei der Veränderung von Betriebsstrukturen sind begrenzt. Weil sich für die Kolleginnen und Kollegen jedoch nichts Wesentliches ändert, tragen wir die Veränderung der heutigen Betriebsstrukturen mit. Mit dem Abschluss eines Interessenausgleichs bekennt sich der Arbeitgeber zu unseren Standorten, unseren Sozialleistungen und den geltenden Betriebsvereinbarungen.“ Außerdem sei sichergestellt, dass es keine Betriebsübergänge in tariflose Gesellschaften gebe, so Rieger.

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