Außenminister Johann Wadephul hat im Dezember politische und wirtschaftliche Gespräche in Peking geführt. Bei einem Treffen mit dem chinesischen Handelsminister standen die aktuellen Handelsbeziehungen, Exportregularien sowie die Auswirkungen globaler Marktveränderungen auf die deutsche und europäische Industrie im Mittelpunkt. Ziel der Reise war es, den bilateralen Austausch fortzuführen und bestehende Dialogkanäle offenzuhalten.
Zur Delegation gehörte auch Andreas Kroll, CEO von Noble Elements. Er war eingeladen worden, um die wirtschaftlichen Interessen deutscher Unternehmen einzubringen und die Perspektiven der Industrie in den Gesprächen sichtbar zu machen. Die Bundesregierung betonte, dass insbesondere Fragen rund um Genehmigungsprozesse und Handelspolitik im Fokus standen.
Genehmigungsverfahren und chinesische Signale
Kroll beschreibt die Reise als bereichernd und hebt die gute Organisation sowie die Gastfreundschaft hervor: „Gerade zurück aus China, blicke ich auf eine beeindruckende und bereichernde Reise zurück. Mein besonderer Dank gilt allen, die diese Erfahrung möglich gemacht haben – insbesondere unseren chinesischen Gastgebern und dem Auswärtigen Amt für die reibungslose Organisation.“ Inhaltlich seien die Gespräche anspruchsvoll gewesen, zugleich jedoch konstruktiv verlaufen.
Im Austausch mit Handelsminister Wang Wentao und Außenminister Wang Yi ging es vor allem um die Vergabe von Generallizenzen. Dieses Verfahren könnte die Genehmigungsprozesse für nach Europa exportierte kritische Rohstoffe vereinfachen und beschleunigen. Kroll betont, dass Noble Elements sich um eine solche Lizenz bewerben werde. Hoffnung bestünde, da Wang Wentao einen großzügigen Umgang bei der Vergabe in Aussicht stellte.
Offene Fragen bei Dual-Use-Gütern
Weniger konkret verliefen die Gespräche zu Dual-Use-Gütern. China verwies auf sein Recht, entsprechende Exporte zu kontrollieren, kündigte jedoch an, nur notwendige Informationen abzufragen. Kroll sieht diese Formulierung kritisch und äußert die Sorge, dass für die Rüstungsindustrie keine wesentlichen Erleichterungen zu erwarten seien. Nun komme es darauf an, wie China die Gesprächsergebnisse in praktische Maßnahmen überführt.
Der Besuch verdeutlicht, wie wichtig wirtschaftspolitischer Dialog für deutsche Unternehmen bleibt, gerade in einem Umfeld globaler Unsicherheiten und komplexer Handelsstrukturen.











