Warum sich immer mehr Jüngere vor Einsamkeit im Alter fürchten

Ansicht einer traurigen, deprimierten Frau auf dem Bett mit Smartphone im Schlafzimme
Foto: Smarterpix/HayDmitriy

Junge Menschen fürchten Einsamkeit im Alter deutlich stärker als Ältere sie tatsächlich erleben. Eine neue DIA-Studie 50plus zeigt überraschende Ergebnisse zu Altersbildern, Einsamkeit und Generationenwahrnehmung.

Das Bild vom Alter ist bei Jüngeren offenbar düsterer, als es der Realität entspricht. Während knapp die Hälfte der unter 50-Jährigen (47 Prozent) befürchtet, im Alter einsam zu sein, ist diese Angst bei älteren Menschen deutlich weniger verbreitet. Nur 30 Prozent der Befragten ab 50 gaben an, sich bereits einsam gefühlt zu haben oder dies zu erwarten. Das geht aus ersten Ergebnissen der neuen Studie „50plus“ des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) hervor.

Kluft zwischen Fremd- und Selbstbild

„Das Bild, das jüngere Menschen vom Alter haben, wird häufig mit negativen Merkmalen wie Einsamkeit in Verbindung gebracht“, sagt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. „Ältere schätzen das aus dem eigenen Erleben heraus selbst viel positiver ein.“ Dies gelte nicht nur für Einsamkeit, sondern auch für körperliche Einschränkungen, Mobilität oder Krankheitsbilder. „Die verbreiteten Altersbilder weichen weiterhin ein Stück weit von den tatsächlichen Wahrnehmungen der älteren Generation ab“, so Morgenstern.

Unterschiede nach Geschlecht und Region

Neben dem Altersunterschied zeigt die Umfrage auch geschlechtsspezifische und regionale Differenzen: Frauen berichten mit 40 Prozent häufiger von Einsamkeitserfahrungen als Männer (35 Prozent). Auch regional fällt die Bilanz unterschiedlich aus – im Osten Deutschlands äußerten 42 Prozent entsprechende Sorgen, im Westen waren es 37 Prozent.


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Die Befragung im Auftrag des DIA führte INSA Consulere vom 24. März bis 7. April 2025 durch. Insgesamt wurden 3.000 Personen ab 18 Jahren befragt. Laut DIA soll – anders als viele Altersstudien – die neue Umfrage den Blick nicht nur auf die ältere Generation, sondern auch auf die Sichtweise Jüngerer auf das Alter richten. Die vollständige Auswertung will das Institut Anfang 2026 veröffentlichen.

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