Kölner Autofahrerinnen und Autofahrer sammeln im Schnitt 58 Prozent häufiger Punkte im Fahreignungsregister als der bundesweite Durchschnitt. Damit liegt die Domstadt klar an der Spitze des aktuellen Städte-Rankings des Vergleichsportals Verivox. Auffällig ist auch Nordrhein-Westfalen insgesamt: Autofahrer aus dem Bundesland liegen 15 Prozent über dem Mittelwert.
Am unteren Ende der Skala stehen die Stadtstaaten. In Bremen liegt der Anteil der Punktesünder 32 Prozent unter dem Durchschnitt, in Berlin 27 Prozent darunter und in Hamburg 14 Prozent. Auffällig ist, dass auch in den positiven Regionen deutliche Abweichungen zu erkennen sind.
In den Top Ten der Städte mit den meisten Punkten finden sich neben Köln unter anderem Augsburg, Chemnitz und Gelsenkirchen. Während diese Großstädte überdurchschnittlich viele Verstöße verzeichnen, bleiben Fahrer in Bremen, Berlin und Hamburg häufiger ohne Eintrag.
NRW dominiert im Bundesländer-Vergleich
Die Werte aus Köln spiegeln sich auch im gesamten Bundesland wider: Nordrhein-Westfalen ist laut Verivox das einzige Land mit einem zweistelligen Plus im Vergleich zum Durchschnitt. Neben NRW verzeichnen nur Sachsen, Niedersachsen und Baden-Württemberg höhere Werte. Berlin bildet erneut das Schlusslicht.
Obwohl Punkte in Flensburg bei den meisten Versicherern keinen direkten Einfluss auf die Prämien haben, rät Verivox-Geschäftsführer Aljoscha Ziller zu Offenheit: „Für die Risiko-Kalkulation zählt vor allem die Schadenfreiheitsklasse. Wer vorhandene Punkte verschweigt, riskiert im Schadensfall dennoch Vertragsstrafen. Die Versicherung kann den Punktestand jederzeit nachprüfen.“
Sportwagenfahrer mit höherem Risiko
Neben dem Wohnort spielt auch das Auto eine Rolle. Laut Verivox führen Fahrer des Audi A5 das Modellranking an. Sie sammeln 87 Prozent häufiger Punkte als der Durchschnitt. Es folgen Audi A6 mit 81 Prozent und Volvo XC60 mit 73 Prozent.
Bei den Marken stehen Porsche-Fahrer an der Spitze. Ihr Anteil an Punkteeinträgen liegt 65 Prozent über dem Mittelwert. Tesla-Fahrer kommen auf 37 Prozent, Chevrolet auf 29 Prozent und Volvo auf 24 Prozent. Honda-Fahrer fallen dagegen positiv auf: Sie haben 28 Prozent seltener Punkte als andere.
„Einige Fahrzeugtypen sprechen eine besonders sportlich orientierte Zielgruppe an – und das zeigt sich dann auch im Fahrverhalten“, sagt Ziller. Gleichzeitig betont er, dass nicht allein das Modell ausschlaggebend sei. Vielmehr spiele auch die Fahrleistung eine Rolle: „Wer viele Kilometer fährt, hat schlicht ein höheres Risiko, Fehler zu machen – und genau das sehen wir auch in unseren Daten.“
Hintergrund der Analyse
Für die Untersuchung hat Verivox anonymisierte Daten aus den vergangenen 24 Monaten ausgewertet. Berücksichtigt wurden die 100 Pkw-Modelle und 30 Marken mit den meisten Versicherungsabschlüssen über das Portal. Grundlage sind die Einträge im Fahreignungsregister in Flensburg.