Corona: Jeder Zweite ändert Anlageverhalten

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Der Geldstapel in Deutschland wächst

Der Weltspartag findet dieses Jahr unter höchst ungewöhnlichen Bedingungen statt: Die Corona-Pandemie durchdringt immer mehr Lebensbereiche und beeinflusst auch das Spar- und Ausgabeverhalten der Deutschen. Dem Einfluss des Virus auf den Umgang mit Geld hat ie Postbank mit einer aktuellen Kantar Umfrage nachgespürt – mit bemerkenswerten Ergebnissen.

Der Weltspartag findet dieses Jahr unter höchst ungewöhnlichen Bedingungen statt: Die Corona-Pandemie durchdringt immer mehr Lebensbereiche und beeinflusst auch das Spar- und Ausgabeverhalten der Deutschen. Dem Einfluss des Virus auf den Umgang mit Geld hat ie Postbank mit einer aktuellen Kantar Umfrage nachgespürt – mit bemerkenswerten Ergebnissen.

Deutschland spart: Derzeit legen 83 Prozent der Bundesbürger Geld zurück. Sie sparen für unvorhergesehene Ausgaben (47 Prozent), für ihre Altersvorsorge (44 Prozent), um sich etwas zu gönnen (38 Prozent) und um sich finanziell für einen eventuellen neuen Lockdown zu rüsten (35 Prozent). Das sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag der Postbank durchgeführt hat. „Die Corona-Pandemie hat den Sparwillen der Deutschen nicht gebrochen – im Gegenteil. Wer es sich leisten kann, polstert seine finanziellen Rücklagen auf. Dies verschafft ein Gefühl der Sicherheit in ungewöhnlichen Zeiten“, sagt Karsten Rusch von der Postbank.

Während die Bundesbürger eifrig weiter sparen, zeigen sich dagegen deutliche Änderungen bei der Auswahl der Anlageprodukte. Heute geben 43 Prozent der Sparer an, dass ihr Geld in andere Anlageformen als noch vor der Krise fließt: Laut Umfrage parkt jeder Fünfte (20 Prozent) seine Ersparnisse verstärkt auf dem Girokonto, jeder Achte (13 Prozent) kauft mehr Aktien und Fondsanteile, ebenfalls jeder Achte spart vermehrt auf dem klassischen Sparkonto (12 Prozent), jeder Zehnte auf dem Tagesgeldkonto.

Bares hamstern

„Sparer wollen unmittelbar auf ihre Rücklagen zugreifen können, um unvorhergesehene Kosten zu stemmen oder für
krisenbedingte Engpässe gerüstet zu sein“, erläutert Karsten Rusch. Dennoch gewinnt das Sparschwein kaum an Popularität: Nur knapp acht Prozent der Befragten geben an, dass sie heute mehr Ersparnisse zu Hause verwahren als vor Beginn der Pandemie. Die wachsende Beliebtheit des Sparkontos lässt sich mit der schnellen Verfügbarkeit des Geldes allerdings nicht erklären – schließlich besteht dort für Guthaben in der Regel eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Auch hinsichtlich Renditechancen kann es kaum punkten. „Offenbar sind viele Sparer nicht ausreichend über bessere Anlagemöglichkeiten informiert“, meint Karsten Rusch.

Frauen eher konservativ

Anleger, die über den nötigen finanziellen Spielraum verfügen, nutzen die Renditechance von Wertpapieren: Von den Befragten mit einem Jahresbruttoeinkommen von 60.000 Euro und mehr investiert jeder Fünfte (20 Prozent) aktuell verstärkt in Fonds und Aktien. Auch jeder fünfte Mann (20 Prozent) lässt mehr Ersparnisse in sein Depot fließen; von den Frauen hingegen lediglich fünf Prozent. „Generell zeigen sich Männer aktuell flexibler in ihrem Anlageverhalten: Während fast jeder zweite männliche Befragte heute andere Anlagen als noch vor Beginn der Pandemie nutzt, trifft dies nur auf rund jede dritte Frau zu“, erklärt Karsten Rusch.

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