BVK attackiert Bankenvertrieb

Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) hat die Vertriebspraktiken der privaten Banken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken harsch kritisiert und die Konkurrenten zu einer fairen Zusammenarbeit ermahnt.

„Abhängigkeit von Kunden wird ausgenutzt“

Der BVK beobachte mit Sorge die Geschäftspraktiken einiger Banken, die die Kreditvergabe mit der Vermittlung oder dem Abschluss von Versicherungen koppeln, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Dabei nutzten die Kreditinstitute die Abhängigkeit ihrer Kunden aus und bewilligten Kredite oft nur dann, wenn gleichzeitig Versicherungen abgeschlossen werden, so die Vorwürfe des nach eigenen Angaben größten Versicherungsvermittler-Verbands Deutschlands weiter.

?Wenn man diese Praxis auf andere Branchen überträgt, ist das so, als wenn man beim Bäcker die Brötchen nur dann bekommt, wenn man gleichzeitig in der Bäckerei eine Zeitung kauft?, erklärt BVK-Präsident Michael H. Heinz.

Einheitliche Qualitätsstandards für Europa gefordert

Von dieser Geschäftspraxis seien meistens Bankkunden betroffen, die dringend einen Kredit benötigen, wie beispielsweise Selbständige und Existenzgründer. Sie hätten dann keine andere Wahl, als die Versicherungen abzuschließen, wenn sie an Geld kommen wollen.

Der BVK fordert deshalb europaweit einheitliche Qualitätsanforderungen an Vertriebe und appelliert, bei der Vermittlung Kundeninteressen und ?wünsche ernstzunehmen. Die 40.000 im BVK zusammengeschlossenen Vermittler treten darüber hinaus für einen besseren Datenschutz ein, wie der Verband weiter mitteilt. (hb)

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