Vertriebsgipfel: Kein „Vermittler-Bashing“

Auf dem diesjährigen WMD-Vertriebsgipfel stand die Transparenzinitiative der Finanzbranche, die Notwendigkeit eines Finanz-TÜVs und der Trend Honorarberatung im Vordergrund. Im Nachhinein wurde die Konstruktivität des Gipfels von vielen Partizipanten positiv hervorgehoben.

Die Entwicklung der Branche in Richtung Transparenz, die Qualität und Zweckmäßigkeit eines Finanz-TÜV sowie die Zukunft der Honorarberatung waren die Themen, die die fast 50 Teilnehmer auf dem diesjährigen WMD-Vertriebsgipfel diskutierten. Kritik übten die Branchenmitglieder vor allem an intransparenten Produkten.

vertriebsgipfel

Bereits zum fünften Mal fand in der vergangenen Woche der WMD Vertriebsgipfel statt, an dem auch in diesem Jahr rund 50 Branchenvertreter teilnahmen. Insgesamt gab es innerhalb der drei Veranstaltungstage 14 Vorträge, von Marktteilnehmern, Branchenverbänden, Juristen und Marktforschern. Die Themenvielfalt reichte von Vermögensschadenhaftpflicht, über Transparenz und innovative Vertriebskommunikation, bis hin zur Zukunft des Produkts Geschlossene Fonds. Besonders heftig diskutiert wurden die Themen Provisionsexzesse und Incentives, mangelnde Produktqualität sowie die Etablierung der Honorarberatung und andere Folgen der anstehenden Regulierungen auf europäischer und nationaler Ebene.

Neben deutschen Branchenvertretern war auch der Ungar Zoltan Luttenberger, Präsident des Ungarischen Finanzplanerverbandes und Beirat des Verbands Amerikanischer Finanzplaner vor Ort. In seinem Vortrag referierte Luttenberger, der selbst seit Jahren in Ungarn und USA als Finanzplaner tätig ist, über die „Honorarberatung aus internationaler Sicht“.

Danach informierte Rechtsanwalt Martin Klein, Geschäftsführer des Votum-Verband unabhängiger Finanzdienstleistungs-Unternehmen in Europa e. V., über die europäischen und deutschen Bestrebungen die Honorarberatung flächendeckend zu etablieren. So nehme die Regulierung der Honorarberatung auch in Deutschland immer konkretere Formen an und von einer Regelung noch in dieser Legislaturperiode sei auszugehen.

Bei der Diskussion im Anschluss an die Vorträge zeigte sich die Brisanz des Themas. Gerade die von Politikern vielfach vertretene Einschätzung, die Unabhängigkeit des Beraters sei nur durch die Honorarvergütung zu gewährleisten, stößt auf heftige Kritik in der Branche. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass es schlichtweg falsch sei, in der Honorarberatung grundsätzlich einen Heilsbringer zu sehen, da auch die Honorarberatung Fehlanreize bieten könne.

Seite zwei: Teilnehmer und Initiator loben Konstruktivität des Treffens

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