Vertriebsstimmung: VDVM-Makler bleiben optimistisch

Wie der Verband Deutscher Versicherungsmakler e.V. (VDVM) berichtet, empfinden die Verbandsmitglieder trotz rückläufiger Courtage-Einnahmen die aktuelle Geschäftslage positiv. Laut Mitgliederbefragung sind rund 95 Prozent der Versicherungsmakler mit ihrem Geschäft zufrieden.

41 Prozent der Maklerfirmen beurteilen demnach ihre aktuelle Gewinnsituation als „gut“ und weitere 53,5 Prozent als „befriedigend“. Der Anteil der Versicherungsmakler, die ihre Lage als schlecht einschätzen, gehe zudem von Jahr zu Jahr zurück – von 7,6 Prozent vor vier Jahren über 6,1 Prozent im letzten Jahr auf 5,5 Prozent im Berichtsjahr.

Kleinere Unternehmen sind weniger zufrieden

Der Anteil der Versicherungsmakler, die ihre Gewinnsituation als „gut“ bezeichnen ist laut VDVM jedoch leicht rückläufig. Im Vorjahr hatten demnach noch 48 Prozent ihre Gewinnsituation als gut und 45 Prozent als befriedigend bewertet. Zu dieser Entwicklung tragen eher die kleineren Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern bei, so der VDVM. Die breiter aufgestellten Maklerunternehmen mit bis zu 300 Mitarbeitern kommen mit den aktuellen Marktentwicklungen demnach besser zurecht.

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Quelle: VDVM

Das Erzielen höherer Einnahmen gestaltet sich laut VDVM immer schwieriger: Während 2012 noch 57 Prozent der Versicherungsmakler ihre Courtage-Einnahmen steigern konnten, sind es in diesem Jahr nur noch 49,8 Prozent.

Hierin bestätigt sich, was die VDVM-Maklerschaft schon 2012 prognostiziert hatte: 46 Prozent der Versicheurngsmakler hatten mit steigenden Courtagen gerechnet. Von gleichbleibenden Einnahmen waren 41 Prozent ausgegangen, was im Berichtsjahr bei 34 Prozent eingetreten ist.

Der Anteil der Firmen ist sinkenden Courtage-Einnahmen ist laut VDVM von 12,7 Prozent in 2012 auf 16,2 im Berichtsjahr gestiegen. Der Rückgang liege bei den meisten im Bereich von zwei bis acht Prozent. Auch bei den Courtage-Einnahmen zeigt sich demnach ein Vorteil für die größeren Betriebe, von denen 74,3 Prozent gestiegene Courtagen melden, bei den kleinen Firmen sind es nur 40,2 Prozent.

VDVM-Mitglieder mit positiven Prognosen für 2014

Bei den Erwartungen für das kommende Jahr ergibt sich laut der Befragung auch ein nach Unternehmensgröße gespaltenes Bild. So erwarten demnach 48,4 Prozent der kleineren Betriebe steigende Courtage-Einnahmen, bei den Firmen mit mehr als zehn Mitarbeitern sind es 73 Prozent.

Im Durchschnitt haben laut VDVM 55,5 Prozent der Versicherungsmakler eine positive Erwartung, von gleichbleibenden Einnahmen gehen demnach 37,4 Prozent aus.

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Quelle: VDVM

Der Verband beurteilt auch die Personalsituation der Mitgliedsunternehmen als positiv. Bei 63,8 Prozent der Firmen sei die Mitarbeiterzahl gleich geblieben, 28 Prozent der Firmen haben demnach sogar zusätzliches Personal eingestellt. Das sei – neben den jährlichen Gehaltsveränderungen – unweigerlich mit höheren Ausgaben verbunden. 54 Prozent der 261 teilnehmenden Versicherungsmakler melden steigende Kosten im Personalbereich, so der VDVM.

Auch die Sachkosten haben demnach im Vergleich zum Vorjahr bei knapp ein Drittel (31,5 Prozent) der Befragten leicht angezogen – meist zwischen vier und zehn Prozent. Trotzdem investieren Versicherungsmakler laut VDVM in den Ausbau ihrer Unternehmen: 75 Prozent der Unternehmen haben zwischen zwei und zehn Prozent vom Umsatz investiert. Damit liegen 86,2 Prozent innerhalbe ihres Planungsrahmens, sieben Prozent sogar darüber.

Honorarberatung für VDVM-Makler kein Thema

Nachdem die Bundesregierung für die Vermittlung von Finanzanlagen das Berufsbild des Honorarberaters eingeführt hat, wollte der VDVM in seiner Befragung wissen, ob diese Form der Vergütung auch im Versicherungsbereich stärker nachgefragt wird. Das Bild sei über alle Unternehmensgrößen einheitlich: Nach wie vor besteht demnach auf Kundenseite so gut wie kein Interessen daran, den Makler für seine Dienstleistungen direkt zu bezahlen.

Laut VDVM geben 77 Prozent der Unternehmen an, dass sie 2013 weder häufiger auf mehr Transparenz noch auf Honorarberatung angesprochen wurden, bei 16 Prozent der Unternehmen ist die Nachfrage sogar rückläufig oder gar kein Thema. Analog hierzu bieten demnach 56 Prozent der Befragten überhaupt keine Honorarberatung an und bei 31 Prozent liegt der Anteil unter fünf Prozent vom Gesamtumsatz. (jb)

Foto: Shutterstock 

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