„Wir sind keine Plattform für Festgeld“

Gibt es Unterschiede in der Zeichnerstruktur zwischen tokenbasierten und traditionellen Emissionen?

Brunke: Während für traditionelle Wertpapiere ein Wertpapierdepot eröffnet werden muss, was insbesondere für internationale Anleger ein aufwändiger Prozess ist, können wir für tokenbasierte Wertpapiere digitale Schließfächer (Wallets) für die Anleger erstellen. Diese direkten und deutlich kostengünstigeren Schließfächer erleichtern nicht nur den Zeichnungsprozess der Anleger, sondern werden mittelfristig auch eine Steigerung der Rendite mit sich bringen.

Derzeit sind auf Ihrer Website mehr Projekte der Schiene „Bestand“ als der Schiene „Finanzierung“ zu finden. Ist dies Zufall oder Strategie, gegebenenfalls auch als Konsequenz der beiden eingetretenen Schieflagen?

Brunke: Aktuell machen Projekte der Anlageklasse Bestand im Jahr 2019 circa 25 Prozent der Plattform-Projekte aus. Langfristig wollen wir auf den beiden Säulen Bestand und Finanzierung wachsen und Bestand weiter ausbauen. So ist der Plan für 2020, dass beide Anlageklassen etwa 50 Prozent ausmachen werden.

Vor einiger Zeit haben Sie angekündigt, eines Tages vielleicht auch geschlossene alternative Investmentfonds (AIFs) über Ihre Plattform zu vermitteln. Wie sehen Ihre Planungen aktuell aus?

Brunke: Regulatorisch und technisch könnten wir dies umgehend umsetzen, es steht aber nicht auf unserer Agenda, dies zu tun. Für uns heißt Digitalisierung nicht nur, Kapital online zu vermitteln, sondern vor allem viele weitere Vorteile zu bieten wie zum Beispiel Handelbarkeit, kleinere Investmentbeträge (um breiter streuen zu können) und geringe Kosten.

Die Fragen stellte Stefan Löwer, Cash.

Das Interview stammt aus der Cash.-Ausgabe 1/2020 – ab diesen Donnerstag (19. Dezember) im Handel

Foto: Exporo

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