Coronakrise: Vom Heulen wird es nicht besser

Bernward Maasjost
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Bernward Maasjost

In der Coronakrise brauchen wir eine andere Sicht der Dinge, eine andere Einstellung: Wir müssen uns auf ein anderes Leben einstellen. Das bedeutet Umdenken und nicht Resignation. Ein Gastbeitrag von Dr. Bernward Maasjost, Geschäftsführer der PMA Finanz- und Versicherungsmakler GmbH

Auf ein Wort an alle Verantwortlichen der Finanzdienstleistungsbrache zum Thema Corona. Wir befinden uns aktuell in einer Pandemie. Genauer gesagt in der zweiten Welle des Infektionsgeschehens. Das Virus ist schwer einzuschätzen, aber eine Grippe ist das nicht. Und dieser Umstand zwingt uns dazu, geliebte Gewohnheiten zu überdenken, andere Verwaltungsmaßnahmen zu erwägen und über viele Dinge und deren Änderungen nachzudenken, abzuwägen und zu entscheiden.

Gleichzeitig halten wir alle unsere Flagge in den Wind. Versuchen den geschäftlichen Bereich aufrecht zu erhalten. Business as usual – scheint die Divise der Stunde zu sein. Der erste Lockdown hat die Branche getroffen. Doch der Sommer wog viele aus unserer Branche in Sicherheit. Das Motto: Zurück zum Altbewährtem, wird schon werden, und Veränderung war nicht so angesagt, warum auch? Deutschland schafft das schon! Auf in den Urlaub – zurück in das alte Leben. Und nun haben wir sie, die zweite Welle, den zweiten Lockdown. Aber doch nur für einen Monat?

Aber wo liegt die Lösung, wie kommen wir weiter? Mit Disziplin und Optimismus werden wir das hinbekommen, die ersten Ergebnisse der Forschung zeigen Lösungswege auf, aber nicht schnelle. Und deshalb werden wir auch nicht so schnell zu unseren liebgewonnenen Mustern zurückkehren, sondern müssen an unseren Verhaltensweisen Veränderungen vornehmen. Wir müssen unsere Geschäftsmodelle anpassen.

Brennglas auf unsere Onlinewüste

Wir brauchen also eine andere Sicht der Dinge, eine andere Einstellung: Wir müssen uns auf ein anderes Leben einstellen. Das bedeutet Umdenken und nicht Resignation! Gehen Sie nach vorne! Schauen Sie sich um, wie Unternehmen ihre Geschäftsmodelle ändern, wie Gaststätten auf Take Away umstellen, wie viele Menschen über ihren Job nachdenken und tolle, kreative Ideen entstehen – vom Heulen wird es nicht besser. Für unsere Branche heißt das: Investieren Sie in Technologie, schaffen Sie Arbeitsbedingungen, die sowohl Vor-Ort-Betrieb als auch Homeoffice zulassen. Präsenz via Bildschirm wird das neue Meeting-Format sein.

Bei der PMA ist es schon heute Standard, dass immer ein Teil der Mitarbeiter im Homeoffice arbeitet, der Betrieb online läuft und nicht alle am selben Ort sitzen, dass man online berät, Unterlagen per Screen-Split gemeinsam überprüft und medienbruchfrei zum Abschluss kommt, mit einer digitalen und rechtlich bindenden Vertragsunterschrift. Dass wir in einem virtuellen Zeitalter leben, war bislang häufig nicht mehr als ein Lippenbekenntnis. Jetzt wurde ein Corona-Virus zum Brennglas auf unsere Onlinewüste, zum Digitalisierungs-Booster. Nutzen wir Covid-19 als Katalysator, modernisieren wir alle Geschäftsprozesse und lernen wir, mit Corona zu leben und nicht auf schnelle Wunder zu hoffen!

Autor Bernward Maasjost ist Geschäftsführer der PMA Finanz- und Versicherungsmakler GmbH.

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