JDC-Chef Grabmaier: „Wir haben einen Corona-Krisenstab gebildet“

Die Coronakrise verschärft sich auch in Deutschland immer weiter. Cash.Online fragte Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandschef der JDC-Group, zu den Auswirkungen der Krise auf das Unternehmen.

Sebastian Grabmaier

Gibt es erste Corona-Fälle bei Ihnen?

Grabmaier: Nein, wir haben unter unseren 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Standorten noch keinen Corona-Fall und es ist uns auch kein Fall eines angeschlossenen Vermittlers bekannt. 

Welche Auswirkungen hat die steigende Zahl der Infizierten auf Ihren Geschäftsbetrieb?

Grabmaier: Bislang konnten wir noch keine Auswirkungen feststellen. Wir haben allerdings auch den Vorteil, dass wir mit unseren digitalen Tools wie etwa der Berater-App „allesmeins“, unserer Kunden- und Vertragsverwaltungssoftware „iCRM“ oder unseres Robo-Advisors „easyRobi“ unseren Vertriebspartnern längst innovative und bewährte Online-Services zur Verfügung stellen, die Kundenberatung komplett digital ermöglichen. Eine Videoberatungsplattform wird unser Angebot in den nächsten Tagen komplettieren. Als führender Digitalisierungsdienstleister hatten wir schon zuvor Prozesse und IT in verschiedenen Standorten aufgestellt und unsere operative Leistungsfähigkeit ist damit absolut sicher. 

Welche Vorsichtsmaßnahmen haben Sie ergriffen bzw. planen Sie zu ergreifen?

Grabmaier: Wir haben schon mit unserem ersten im Dax gelisteten Kunden vor zwei Jahren Abläufe und Notfallpläne für verschiedenste Szenarien entwickelt, die jetzt jedem einzelnen Makler zugute kommen: In den letzten Wochen und Tagen haben wir diese Planungen auf die gegenwärtigen Herausforderungen angepasst und umgesetzt. Neben den allgemeinen Hygienemaßnahmen haben wir rechtzeitig unsere IT- und Telefon-Infrastruktur aufgerüstet und sind in allen Abteilungen in der Lage, aus dem Home-Office zu arbeiten. Wir verfügen über eine ausreichende Anzahl an mobilen Geräten und sind nicht abhängig von den derzeit explodierenden Lieferzeiten für Laptops. Für den Fall einer vom Gesundheitsamt angeordneten Standort-Schließung sind die anderen JDC-Standorte in der Lage, die wesentlichen Funktionen zu übernehmen. Wir haben für alle Standorte ausführliche Vertretungskonzepte erarbeitet. Unsere Mitarbeiter, die sich gegenseitig fachlich vertreten, dürfen nicht mehr am gleichen Ort sein. Entweder arbeiten sie dann am jeweils anderen Standort oder im Home-Office. Wir haben ab dieser Woche circa 50 Prozent aller Mitarbeiter unter Beibehaltung der vollständigen Betriebsbereitschaft ins Home-Office ausgelagert und wollen den Anteil noch steigern, falls dies notwendig wird. Zudem haben wir Reisen zwischen den Unternehmensstandorten untersagt, Geschäftsreisen allgemein extrem eingeschränkt und persönliche Termine durch Videokonferenzen ersetzt. Selbst Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen halten wir derzeit nur als Videokonferenzen ab. Außerdem haben wir einen Corona-Krisenstab gebildet, der sich täglich austauscht und sehr schnell auf jede neue Situation reagiert. 

Die Fragen stellte Kim Brodtmann, Cash. 

Foto: Alexander von Spreti 

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