Fehlende Trennschärfe im Verbraucherschutz

Ganz anders verhält es sich bei der „Marktwächter“-Mitteilung in der vergangenen Woche mit der Überschrift „Grauer Kapitalmarkt: Anbieter fischen in Sozialen Medien“.

Wolf Brandes, Teamleiter Grauer Kapitalmarkt beim Marktwächter Finanzen, wird darin zitiert: „Wir sehen einen Trend, Produkte des Grauen Kapitalmarkts über Social-Media-Kanäle zu bewerben und zu vertreiben“. Mit Lifestyle-Gruppen versuchen der Mitteilung zufolge vermeintliche Einzelpersonen im Auftrag von dubiosen Unternehmen, Interesse zu wecken und neue „Teammitglieder“ zu gewinnen.

„Zwei Drittel Schneeballsysteme“

Auf welche Weise Gewinn oder Rendite erwirtschaftet werden sollen, bleibe dabei unklar: „Die gesichteten Angebote sind nicht transparent, die angeblichen Informationsvideos unkonkret, schriftliche Unterlagen gibt es nicht“, heißt es in der Mitteilung.

„In etwa zwei Drittel der gemeldeten Fälle vermuten wir, dass das Geschäftsmodell schlicht ein Schneeballsystem ist“, so Brandes. Interessenten seien aufgefordert worden, neue Mitglieder zu werben, um Vergünstigungen bei Mitgliedsbeiträgen zu bekommen oder sogenannte passive Einkommen zu generieren.

Vor solchem Treiben zu warnen, ist ohne Frage angebracht. Doch die Zurechnung zum „Grauen Kapitalmarkt“ führt in die Irre. Schließlich geht es offenkundig um vorsätzliche Abzocke und Betrug durch Vorspiegelung falscher Tatsachen oder Pyramidensysteme.

Seite 3: Schwarzer Kapitalmarkt

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