Jeder Sechste vermutet Fehler bei Diagnose oder Therapie

Zwölf Prozent der Menschen in Deutschland vermuten, dass es bei ihnen in den letzten zehn Jahren zu einem Fehler bei einer medizinischen Untersuchung oder Behandlung gekommen ist. Vier Prozent geben an, dass es sogar mehrmals zu einem Fehler gekommen sei. Insgesamt berichtet also jeder Sechste von einem vermuteten Fehler. 

Medikament falsch dosiert, Patient verwechselt, Hygieneregeln nicht befolgt: Im Krankenhaus oder in der Praxis vor Ort kann es zu Fehlern kommen. Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) anlässlich des ersten Welttags der Patientensicherheit zeigt:

Zwölf Prozent der Menschen in Deutschland geben an, dass sie in den letzten zehn Jahren einmal einen vermuteten Fehler bei einer medizinischen Untersuchung oder Behandlung erlitten haben. Vier Prozent schätzen, dass es sogar mehrmals zu einem Fehler gekommen ist. Insgesamt berichtet also jeder Sechste von einem vermuteten Fehler.

„World Patient Safety Day“

„Behandlungen sicherer zu machen, ist eine der wichtigsten Herausforderungen des Gesundheitswesens“, sagt Hardy Müller, TK-Beauftragter für Patientensicherheit. „Es ist deshalb ein richtiges Zeichen, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in diesem Jahr erstmals einen „World Patient Safety Day“ als weltweiten Aktionstag ausgerufen hat.“

So soll das Thema Patientensicherheit in das Bewusstsein der Menschen gerückt werden. Experten schätzen, dass es allein in Krankenhäusern in Deutschland bei jährlich rund 20 Millionen Behandlungen etwa 400.000 bis 800.000 Mal zu vermeidbaren Fehlern kommt.

Deutlich mehr als die Hälfte der vermuteten Fehlgriffe passieren im Krankenhaus

62 Prozent der Befragten, die bei sich in den vergangen zehn Jahren einen Fehler vermutet haben, gaben an, dass im Krankenhaus etwas schief gelaufen sei. 37 Prozent gaben an, der Fehler sei in einer Arztpraxis passiert.

Jeder zweite vermutete Fehler ist  laut Umfrage bei einer Untersuchung oder Diagnose aufgetreten (53 Prozent). Lediglich 42 Prozent der Befragten haben sich externe Hilfe oder Beratung geholt. Fast drei Viertel (71 Prozent) wandten sich an einen anderen Arzt. Ein Viertel (25 Prozent) sprach den behandelnden Arzt an.

Fehlerberichts- und Lernsysteme helfen Praxen, Fehler zu vermeiden

Die TK engagiert sich zudem seit vielen Jahren in zahlreichen Projekten für mehr Sicherheit in Kliniken und Arztpraxen. Allein sieben der rund 30 Versorgungsforschungsprojekte mit TK-Beteiligung sollen die Sicherheit von Patienten verbessern und weiterentwickeln.

Darunter ist auch das Projekt CIRSforte. Es unterstützt aktuell 200 Arztpraxen dabei, ein Fehlerberichts- und Lernsystem einzuführen, um Schwachpunkte und Risiken in den Arbeitsabläufen zu identifizieren.

Dabei sollen die Ärzte und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch einen offenen Austausch aus Fehlern oder anderen kritischen Ereignisse lernen. Zudem bietet die TK ihren Kunden Patientenschulungen und die Kursreihe „Kompetent als Patient“ an.

Foto: Shutterstock

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