Die Krise ist noch nicht vorbei!

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat zu einem deutlichen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts 2009 geführt, dafür waren vor allem die Einbußen beim Export und den Unternehmensinvestitionen verantwortlich. Trotz der jüngsten Erholungstendenzen sollte die Rückschlagsgefahr nicht unterschätzt werden.

Gastkommentar: Dr. Günter Vornholz, Deutsche Hypo

Dr. Günter Vornholz, Deutsche Hypo
Dr. Günter Vornholz, Deutsche Hypo

In den vergangenen Monaten hat jedoch ein Stabilisierungsprozess in der deutschen Wirtschaft eingesetzt. Nach vier Quartalen im Minus wuchs erstmalig im zweiten Quartal die Wirtschaft gegenüber dem Vorquartal. Die staatlichen Programme und eine sehr expansive Geldpolitik zur Stützung des Finanzsektors zeigten Wirkung.

In dieser Rezession war der private Konsum zunächst stützend, mit zunehmender Arbeitslosigkeit hat sich die Lage jedoch verschlechtert. So ist zu erwarten, dass vom privaten Verbrauch 2010 keine Impulse kommen werden.

Mehr als ein Prozent Wachstum ist nicht drin

Auch der Konsum der öffentlichen Haushalte wird wegen der schwierigen Finanzlage nur gering wachsen. Insgesamt ist somit für Deutschland nur ein Wachstum von gut einem Prozent zu erwarten. Potenzielle Risiken für die konjunkturelle Entwicklung können sich speziell durch die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten ergeben.

Auf dem Büromarkt ist 2009 die Krise nicht in dem Ausmaß wie in der Gesamtwirtschaft eingetroffen. Dies lag vor allem darin begründet, dass es aufgrund der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zu keinem drastischen Rückgang bei der Beschäftigung und insbesondere bei den Bürobeschäftigten kam. Die Nettoabsorption/Nachfrage ist weiterhin positiv, was so nicht erwartet worden war.

Abschwung kommt erst 2010 auf den Büromärkten an

Jedoch wird die 2009 neu auf den Markt gekommene Fläche nicht „gebraucht“, sodass die Leerstände ansteigen. Wir erwarten einen Anstieg der Leerstandsquote an den großen Bürostandorten im Durchschnitt um rund zwei Prozentpunkte. Auch ist 2009 bislang kein wesentlicher Rückgang der Mieten für Büroflächen in Top-Lagen verzeichnet worden, wenn auch die Incentives deutlich zugenommen haben.

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