Verbände hören die Signale

Der Immobilienverband Deutschland IVD Süd, München, und der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Berlin, zeigen sich erfreut über die Signale aus der Union, neue Wege der Eigenheimförderung zu finden.

Vergangene Woche hatte der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer angekündigt, die Wiedereinführung der von der großen Koalition im Jahr 2006 abgeschafften Eigenheimzulage in neuer Form prüfen zu lassen. Die Förderung sollte vor allem Familien begünstigen und auch die Sanierung von Wohnungen umfassen.

Die CDU-Spitze hatte die Wiedereinführung zunächst zwar abgelehnt. Doch wird laut CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla die Frage, über welche Instrumente die Eigentumsbildung mit Immobilien zusätzlich unterstützt werden könne, in die Beratungen der Union für das gemeinsame Bundestagswahlprogramm einfließen.

Laut einer Umfrage der Plattform Immowelt.de fordern 78 Prozent der Bundesbürger ein Konjunkturpaket für die eigenen vier Wände – ihrer Meinung nach sollte die Eigenheimzulage wieder eingeführt werden. Professor Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstitutes, glaubt, dass „von einer Wiedereinführung einer Form Eigenheimzulage wichtige gesamtwirtschaftliche Impulse im Hinblick auf eine verbesserte Bautätigkeit und für die Wirtschaftsentwicklung ausgehen“. Dies wäre ein echtes Anreizsystem für private Investitionen und würde speziell der heimischen Wirtschaft zugute kommen. Alles in allem wäre dies ein wichtiges Konjunkturprogramm welches in der jetzigen Situation dringend helfen würde.

Die Wohnungsbautätigkeit nach dem Auslaufen der Eigenheimzulage hatte in Deutschland in 2008 einen Tiefpunkt erreicht. Laut einer akutellen Forsa-Umfrage erwägen aber 15 Prozent der 20-40 Jährigen Mieter, in den nächsten fünf Jahren, ein neues Haus zu bauen oder eine neue Wohnung zu kaufen. Jeder zehnte Mieter schlage sich mit dem Gedanken eines Eigenheimkaufs (cash-online berichtete hier).

?Nach dem Wegfall der Eigenheimzulage müssen neue Investitionsanreize geschaffen werden, damit sich die Menschen ihren Traum vom Eigenheim auch tatsächlich erfüllen können“, fordert auch BFW-Präsident Walter Rasch. „Die 2008 eingeführte Eigenheimrente kann das nicht kurzfristig kompensieren. Studien zeigen, dass Effekte erst ab 2011 zu erwarten sind?, so Rasch weiter.

Um die Lücke bis dahin zu schließen, schlägt der BFW vor, einen befristeten Schuldzinsenabzug zur Einkommensteuer für selbstgenutztes neu angeschafftes Wohneigentum für die Jahre 2009 bis 2010 zuzulassen. Dies würde den Verkauf und den Bau von Neubauwohnungen insbesondere im selbstgenutzten Bereich fördern. Der Verband plädiert zudem in Anlehnung an die bayerische Bundesratsinitiative für einen befristeten Zuschuss von 4.500 Euro, begrenzt bis zum Jahr 2010, für jeden, der ein Eigenheim neu errichtet oder anschafft. (te)

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