London: Asiaten kaufen jede fünfte Neubauwohnung

Nach einer Studie der internationalen Immobilienberatung Knight Frank haben Asiaten mehr als ein Fünftel der neu errichteten Wohnimmobilien in Central London erworben. Das entspreche einem Anlagevolumen von rund 761 Millionen Pfund.

london-big-ben2-shutt_34951495Demnach kamen in Central London bis Ende März dieses Jahres 7.595 neue Wohnimmobilien an den Markt. Rund 41 Prozent davon wurden von Anlegern gekauft. Mit 49 Prozent dominieren laut Knight Frank Asiaten das Marktgeschehen. Elf Prozent der Käufer stammten aus China und Hongkong, zehn Prozent aus Singapur und sieben Prozent aus Malaysia.

„2008 lag der Investmentmarkt für neue Wohnimmobilien fast am Boden. Die Rückkehr internationaler Anleger in den letzten 18 Monaten hat den Markt zu neuem Leben erweckt“, kommentiert Liam Bailey, der das Research für Wohnimmobilien bei Knight Frank in London verantwortet. „Die Kombination aus dem schwachen Pfund sowie aus steigenden Preisen und Mieten bietet Ausländern ein attraktives Umfeld.“

Nach Aussage von Knight Frank konzentrieren sich asiatische Käufer auf gute Lagen und kaufen zudem gern Wohnungen rund um bekannte Sehenswürdigkeiten wie St. Paul’s Cathredal oder an der Themse. Neubauten seien für sie attraktiv, da viele Objekte hohe Sicherheitsstandards, sichere Parkplätze, Hausmeister-Services oder Fitnessräume und Restaurants bieten.

Während Asiaten im Jahr 2007 vor allem kleine, erschwingliche Wohnungen erwarben, kaufen sie laut Knight Frank mittlerweile hauptsächlich Zwei- bis Dreizimmerwohnungen für 400.000 bis 800.000 Pfund und mehr. So seien im Pan Peninsula in Canary Wharf, einem der höchsten Wohn-Wolkenkratzer in Europa, insgesamt 110 Wohnungen für Preise zwischen 250.000 und vier Millionen Pfund an Asiaten veräußert worden.

Asiatische Käufer können laut Knight Frank oft einen Währungsvorteil nutzen, denn obwohl die Preise für Wohnimmobilien in London bis Ende Mai 2010 in den letzten 14 Monaten um 22 Prozent angezogen hätten, lägen sie aufgrund der Wechselkurse etwa in Hongkong-Dollar um 32 Prozent unter dem Höchstniveau von März 2008. Ähnliche Effekte würden sich in anderen Währungen ergeben.

Dazu kommt laut Knight Frank die Entwicklung, dass Chinesen Immobilienanlagen im eigenen Land durch sehr hohe Preissteigerungen – in sieben Städten sind die Preise innerhalb eines Jahres um mehr als 50 Prozent explodiert – zunehmend als nicht mehr sicher erachten und nach Alternativen im Ausland suchen. (bk)

Foto: Shutterstock

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