Preise für Münchener Eigentumswohnungen auf Spitzenwert – bei nachlassender Dynamik

Die Preise für Eigentumswohnungen in München setzen ihr Wachstum im zweiten Quartal 2012 fort und erreichen ein neues Rekordhoch. Während die Preise seit dem zweiten Quartal 2011 rasant anstiegen, scheinen sie nun eine Pause einzulegen. Das zeigt der Dr. Klein-Trendindikator Immobilienpreise (DTI) für den Süden Deutschlands.

Die aktuelle Zunahme von 0,27 Prozent auf 130,02 Zählerpunkte stellt nur einen Bruchteil der vorherigen Wachstumsintensität dar. In punkto Dynamik ist der Münchner Wohnungsmarkt derzeit Schlusslicht im DTI-Vergleich zu Frankfurt am Main und Stuttgart: In der Bankenstadt ziehen Wohnungspreise demnach um 2,73 Prozent an, in Stuttgart um 0,31 Prozent.

Eigentumswohnungen in Frankfurt erreichen im zweiten Quartal dieses Jahres 107,39 Zählerpunkte. In Stuttgart steigen die Wohnungspreise ebenfalls und erzielen mit 102,52 Zählern ihren zweithöchsten Wert.

Anders als in Frankfurt und München dominiert in der Landeshauptstadt Baden-Württembergs nach Analyse von Dr. Klein seit Jahren der Haus- gegenüber dem Wohnungsmarkt. So nehmen in der Region Süd die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser in Stuttgart mit 0,94 Prozent am stärksten zu und erreichen mit 107,32 Punkten einen neuen Rekordwert. In Frankfurt gehen sie um 0,43 Prozent auf 100,84 Zählerpunkte zurück. Obwohl der Münchner Hausmarkt mit 0,85 Prozent den größten Rückgang in der Region Süd verzeichnet, nimmt das Preisniveau von 108,98 Zählern nach wie vor die Spitzenposition im Metropolvergleich ein. Der Abstand zu den Preisen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Stuttgart und Frankfurt ist jedoch bei weitem geringer als auf dem Wohnungsmarkt. Denn Eigentumswohnungen in München liegen mit 130,2 Zählern weit vor den Wohnungspreisen in Frankfurt (107,39) und Stuttgart (102,52).

Der „Run“ auf Wohnimmobilien hält bereits seit längerem an. Nach Interpretation der DTI-Ergebnisse von Dr. Klein scheint einigen Lagen scheint eine Art „Torschlussstimmung“aufzukommen. Ist dies ein Zeichen dafür, dass in Kürze das Ende des Booms erreicht wird? Der Lübecker Finanzdienstleister rechnet in den Ballungszentren München, Stuttgart und Frankfurt am Main langfristig mit einem weiteren Anziehen der Preise – doch nicht unbedingt in der bisherigen Dynamik. Die Regionen seien attraktiv für Arbeitnehmer und zukunftsfähig aufgestellt. Die ansässigen Firmen hätten ihren Schwerpunkt nicht in einer Branche, sondern seien diversifiziert. Darüber hinaus seien viele von ihnen weltweit vernetzt und somit nicht allein auf die Konjunkturentwicklung in Europa angewiesen.

Mit einem starken Anstieg von 2,37 Prozent klettert der DTI-Teilindex für Eigentumswohnungen in Frankfurt auf das Rekordhoch von 107,39 Zählerpunkten – der höchste Stand seit Beginn der Erhebung Anfang 2007. Gegenüber dem Vorjahresquartal haben sich Wohnungen somit um 7,42 Prozent verteuert. Dies entspricht etwa der Hälfte des Preisanstiegs von Münchner Wohnungen. Die Verteuerung des Frankfurter Wohnraums basiert auf der anziehenden Nachfrage unter anderem infolge steigender Bevölkerungszahlen. Die Käuferschicht habe sich nach Ansicht von Dr. Klein verjüngt: Vor allem junge Familien, aber auch Singles, setzen auf den Immobilienkauf. In Top-Lagen liegen die Preise für Eigentumswohnungen zum Teil bei bis zu 9.000 Euro/Quadratmeter. Die Dr. Klein-Experten gehen davon aus, dass hier Top-Lagen bald unbezahlbar sind. Da Wohnen in der Stadt begehrt ist, entwickeln sich B-Lagen teilweise zu 1B-Lagen sofern sie citynah sind.

Seite 2: So entwickeln sich die drei Süd-Metropolen im Detail

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