IVD: Wohnimmobilienpreise steigen im Schnitt nur moderat

Im dem vergleichsweise kleinen Segment der Neubau-Eigentumswohnungen haben sich nach Angaben des IVD die Preise stärker erhöht als im Bestand: Der aktuelle durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Neubauwohnung mit mittlerem Wohnwert liege bei 1.677 Euro und liegt damit um 4,8 Prozent höher als im Vorjahr. In Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern betrage der Zuwachs 7,7 Prozent. Im Segment guter Wohnwert liege die Steigerungsrate im Deutschlandschnitt bei fast fünf Prozent, in den großen Städten bei über acht Prozent. „Diese Preissprünge sind als klares Indiz dafür zu werten, dass die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage sich immer weiter öffnet“, kommentiert Kießling. Der Wohnungsneubau habe zwar seinen Tiefpunkt von vor etwa zwei Jahren verlassen, bewege sich aber immer noch unterhalb der Marktabsorption. Die höchsten Quadratmeterpreise für eine neu gebaute Wohnung mit mittlerem Wohnwert sind mit 4.000 Euro in München zu bezahlen.

Einfamilienhäuser: Gute Erschwinglichkeit lässt Preise steigen

Im Segment Einfamilienhäuser beobachtete der IVD in den vergangenen zwölf Monaten einen durchschnittlichen Preisanstieg von 2,8 Prozent. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit mittlerem Wohnwert koste in Deutschland derzeit im Schnitt 204.450 Euro. Auch hier gelte: je größer die Stadt, desto deutlicher verläuft der Preisanstieg. In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern seien Steigerungen bei Einfamilienhäusern mit sehr gutem Wohnwert von bis zu 6,2 Prozent zu beobachten.

Die Stadt mit den höchsten Preisen für ein Einfamilienhaus mit mittlerem Wohnwert ist mit 645.000 Euro München. In weitem Abstand folgen Stuttgart mit 470.000 Euro und Düsseldorf mit 405.000 Euro. In Städten wie Wolfsburg oder Cottbus seien Einfamilienhäuser dagegen bereits für 100.000 Euro zu bekommen.

Wohnungsmieten: Gemäßigtes Spiegelbild zu den Kaufpreisen

Die Preissteigerungen bei den Kaufimmobilien spiegeln sich nach Angaben des IVD auch in der Entwicklung der Wohnungsmieten wider. Die bundesweite durchschnittliche Neuvertragsmiete für eine Altbauwohnung mit mittlerem Wohnwert liege bei 5,14 Euro pro Quadratmeter (Baujahr vor 1948). Gegenüber dem Vorjahr stelle das eine Steigerung von 3,1 Prozent dar. Für Wohnungen ab Baujahr 1949 betrage die Quadratmetermiete 5,52 Euro (plus 2,3 Prozent).

„Berücksichtigt man die Inflationsrate, die im gleichen Zeitraum bei 2,3 Prozent lag, stellt dies einen moderaten Preisanstieg dar“, stellt Kießling fest. Selbst in Großstädten mit über 500.000 Einwohnern lägen die Steigerungsraten mit drei Prozent für Altbauwohnungen und 4,2 Prozent für Wohnungen, die nach 1949 errichtet wurden, nicht wesentlich über dem Bundesdurchschnitt. Im Neubaubereich wurden ebenfalls steigende Mieten realisiert. Das Plus für Mieten für Gebäude mit mittlerem Wohnwert liege in Großstädten bei 4,1 Prozent und im ländlichen Raum bei nur 1,8 Prozent. Die durchschnittliche Quadratmetermiete für Neubauwohnungen mit mittlerem Wohnwert rangiert laut IVD derzeit bei 6,77 Euro.

„Der moderate Anstieg der Mieten auch in den Ballungsräumen lässt darauf schließen, dass die in der öffentlichen Wahrnehmung herrschende Wohnungsknappheit allenfalls ein Phänomen besonders nachgefragter Innenstadtlagen ist“, beobachtet Kießling. Die gute Qualität der Lage verstärke auch den Anstieg der Mieten: Für eine Wohnung mit gutem beziehungsweise sehr gutem Wohnwert müsse man in den Großstädten eine bis zu 6,1 Prozent (Altbau, sehr guter Wohnwert) höhere Neuvertragsmiete zahlen als im Vorjahreszeitraum. (bk)

Foto: Shutterstock

 

 

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