Wohninvestment-Index AWI gibt erneut nach

Der Aengevelt-Wohninvestment-Index (AWI) ist im Herbst erneut gesunken. Damit manifestiert sich ein rückläufiger Trend am deutschen Wohnimmobilienmarkt, so das Immobilienberatungsunternehmen.

Nachdem der AWI im Sommer erstmals auf 69,7 Punkte gefallen ist, sinkt er in der aktuellen Herbstbefragung nach Angaben von Aengevelt wiederum leicht auf nun 69,3 Punkte.

Der wiederholte Rückgang bestätige damit die Wende in den Erwartungen für die Entwicklung des deutschen Wohnimmobilienmarktes, die sich bereits im Sommer angedeutet habe.

„Differenziert nach Wohnlagen ist der Rückgang allerdings nur in mittleren und guten Lagen zu beobachten“, erläutert Markus Schmidt, Leiter Aengevelt-Research. Besonders in guten Lagen habe sich dabei der rückläufige Trend zum vierten Mal bestätigt. „Hinsichtlich weiterer überdurchschnittlicher Miet- und Kaufpreissteigerungen haben gute Wohnlagen ihren Zenit damit zu Jahresbeginn überschritten.“

Rückgang in guten und mittleren Lagen

In den bevorzugten Wohnlagen ist der AWI-Subindex zum vierten Mal in Folge gesunken und liegt mit 73,4 Punkten nach Angaben von Aengevelt auf einem vergleichbaren Niveau wie Anfang und Mitte 2010. In den mittleren Lagen fiel der Sub-Indexwert zum zweiten Mal auf nun 73,5 Punkte.

Bei den einfachen Lagen habe sich dagegen noch kein Trend manifestiert. Dort wechselten die Vorzeichen der Veränderung seit Herbst 2012. „Mit aktuell 61,4 Punkten liegt der AWI für einfache Lagen dabei nur geringfügig außerhalb des Marktgleichgewichts (40 bis 60 Punkte) und zeigt ein leichtes Ungleichgewicht zu Ungunsten der Nachfrager (Mieter beziehungsweise Käufer) an“, so Schmidt.

Eine deutliche Entspannung am Wohnungsmarkt sei jedoch nicht in Sicht, insbesondere in den Ballungszentren blieben nachfragegerechte Wohnungen knapp.

Die Erwartung steigender Mieten ist unter den Befragten rückläufig. Ein weiteres Mietwachstum sieht – ohne Lagedifferenzierung – die Hälfte der Befragungsteilnehmer (51 Prozent; Sommer 2013: 60 Prozent). In mittleren Lagen sind es dabei 60 Prozent (zuvor 65 Prozent) und in guten Lagen 63 Prozent (zuvor 70 Prozent), die mit weiter steigenden Mieten rechnen. In einfachen Lagen erwarten immerhin 44 Prozent einen Anstieg der Mietpreise (zuvor 46 Prozent).

Nachfrage der Käufer weiterhin hoch – aber Zenit ist erreicht

Auch der Wohninvestmentmarkt wird laut Aengevelt von den Marktteilnehmern zwar immer noch gut, aber auch vorsichtiger bewertet als in der Vergangenheit. Noch sei die Nachfrage allerdings hoch: In guten Lagen übertreffe die Käufernachfrage das Angebot, sodass viele Investoren aufgrund der hohen Preise auf mittlere und einfache Lagen ausweichen.

Aufgrund der hohen Einstiegsfaktoren sollte indessen jeder Eigentümer seinen Bestand prüfen, so Aengevelt. „Die Zeiten für eine Gewinnmitnahme sind derzeit so günstig wie nie“, erläutert Schmidt. „Schrumpfen zukünftig die Haushaltzahlen bei gleichzeitig deutlich steigenden Fertigstellungszahlen, könnte sich das Blatt wenden.“

Der Aengevelt-Wohninvestment-Index (AWI) wird quartalsweise erhoben und erfasst Stimmungen und Einschätzungen zur zukünftigen Entwicklung an den Wohnungsmärkten. Dazu wird regelmäßig die Einschätzung von jeweils rund 200 Experten aus allen Bereichen der Wohnimmobilienwirtschaft abgefragt. (bk)

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Quelle Grafik: Aengevelt;  Foto: Shutterstock

 

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