Immobilienwirtschaft: Mietpreisbremse nutzt in erster Linie Gutverdienern

Die Mietpreisbremse nutzt nach Einschätzung der Immobilienwirtschaft vor allem Besserverdienenden, die sich wegen ihres Jobs oder aus Lifestyle-Gründen kein Eigentum zulegen. Viele Vermieter halten sich zudem nicht an die Regelung.

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Trotz Einführung der Mietpreisbremse befinden sich die Mieten in den Ballungsräumen im Aufwärtstrend.

Die wenigen Profiteure der vor zwei Jahren eingeführten Mietpreisbremse seien vor allem in der Gruppe „Doppelverdiener ohne Kinder“ zu finden, sagte der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), Andreas Mattner, am Dienstag in Berlin.

In den seltenen Fällen, in denen begehrte Wohnungen aufgrund der Mietpreisbremse günstig angeboten würden, könnten die Vermieter nun unter noch mehr Interessenten auswählen. Den Zuschlag erhielten dann meist Bewerber mit hohen, sicheren Einkommen.

Die Mietpreisbremse gilt in Ballungsgebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt – ausgenommen sind Neubauten und frisch sanierte Immobilien. Durch eine Preisbegrenzung bei der Wiedervermietung soll verhindert werden, dass immer mehr Normalverdiener aus beliebten Quartieren verdrängt werden.

Viele Vermieter ignorieren die Mietpreisbremse – Verschärfungen gefordert

Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass sich viele Vermieter nicht daran halten. Grüne, Linke und SPD treten deshalb für eine Verschärfung der Bestimmung ein. Die SPD will dem Vermieter auferlegen, die Vormiete offenzulegen.

Die CDU hält laut einer Befragung durch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) am Status quo fest. Die Linke will, dass eine Umgehung der Mietpreisbremse als Betrug geahndet wird. CDU und SPD wollen Familien mit Kindern einen Zuschuss für den Immobilienkauf gewähren. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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