Weltweite Wohnimmobilienmärkte: Starke Dynamik in Europa

Hongkong hat sich laut Knight Frank im ersten Quartal 2018 erstmals seit dem zweiten Quartal 2015 wieder an die Spitze des Global House Price Index gesetzt. Besonders stark sei das Preiswachstum auch in Europa; dort befänden sich elf der 15 leistungsstärksten Immobilienmärkte.

Malta hat auf Zwölfmonatssicht das höchste Preiswachstum aller europäischen Standorte verbucht.

Seit Beginn der Indexveröffentlichung im Jahr 2008 habe Hongkong damit zehnmal den ersten Platz belegt – häufiger als jede andere Region. Trotz einer sich langfristig verbessernden Produktverfügbarkeit – in den nächsten drei bis vier Jahren sollen 96.000 Wohnungen auf den Markt kommen – und der Wahrscheinlichkeit eines Leitzinsanstiegs verzeichneteten die Preise in der Metropole im kleinen bis mittelgroßen Segment das stärkste Wachstum.

Den zweiten Platz belegt laut Knight Frank die Mittelmeerinsel Malta (13,6 Prozent), während Island (13,2 Prozent), Irland (12,7 Prozent) und Jersey (12,1 Prozent) unter den weiteren Top Fünf rangieren. Deutschland liege mit einem Preiszuwachs von 3,7 Prozent auf Platz 38.

Sowohl auf Malta als auch auf Jersey hätten Angebotsengpässe bei gleichzeitig steigender Nachfrage zu Preisanstiegen geführt. Irland hingegen verdanke seine starke Performance der prosperierenden Wirtschaft: Die Volkswirtschaft des Landes wachse im europaweiten Vergleich am dynamischsten. Trotz einer Verteuerung der Wohnimmobilienpreise Irlands um 12,7 Prozent blieben sie jedoch deutlich unter dem Höchstwachstum von 21% im ersten Quartal 2007.

Europäische Immobilienmärkte gewinnen wieder an Schwung

Die Erholung der Wohnimmobilienmärkte Europas sei in vollem Gange. „Eine genauere Betrachtung zeigt, dass elf der 15 leistungsstärksten Immobilienmärkte weltweit in Europa lagen“, kommentiert Kate Everett-Allen, International Residential Research bei Knight Frank.

Das Bild in Europa sei jedoch nicht einheitlich. So befänden sich Griechenland (minus 0,2 Prozent), Italien (minus 0,3 Prozent), Norwegen (minus 1,1 Prozent) und Finnland (minus 1,3 Prozent) am unteren Ende der letzten Zehn der Tabelle.

Es zeige sich, dass die Anzahl der Ausreißer in dem Maße zurückgehe, in dem sich Länder oder Regionen in ihren Entwicklungen angleichen. So verzeichneten laut Knight Frank 18 Prozent der Märkte vor einem Jahr ein jährliches Preiswachstum von mehr als zehn Prozent, im ersten Quartal 2018 seien es nur noch neun Prozent.

Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich die Käuferstimmung abschwäche, da die Verschärfung der Geldpolitik und die Beseitigung von Anreizen in wichtigen globalen Volkswirtschaften zur Realität werde.

Preiszuwachs von 6,6 Prozent in Nordamerika

Im Vorfeld des G7-Gipfels hat sich Knight Frank zudem angeschaut, wie sich sowohl die Preise als auch die Leitzinsen in den Mitgliedstaaten seit dem letzten G7-Gipfel vor einem Jahr entwickelt haben. In Kanada und in den USA, den beiden Märkten mit den stärksten Steigerungen, habe im selben Zeitraum der Leitzins jeweils um 0,75 Basispunkte zugelegt.

Beim Blick auf die Regionen zeige sich, dass Nordamerika (6,6 Prozent) weiter an der Spitze bleibe (basierend auf einem einfachen, nicht gewichteten Durchschnitt), gefolgt vom asiatisch-pazifischen Raum (5,7 Prozent) und Europa (5,3 Prozent). Ein positives Wachstum verzeichneten auch der Nahe Osten (3,5 Prozent), Lateinamerika (drei Prozent) sowie Afrika (0,5 Prozent). Nur Russland und die GUS (minus 1,8 Prozent) hätten regionale Preisrückgänge verbucht. (bk)

Foto: Shutterstock

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