Baugenehmigungen: Warum sie Konjunkturgarant für die Zeit nach der Krise sind

„Die Baugenehmigungszahlen hatten sich vor der Corona-Krise positiv entwickelt. Eine gute Entwicklung der Baukonjunktur hängt aber jetzt maßgeblich davon ab, ob aus Genehmigungen auch Aufträge werden. Die Bauämter müssen hierbei ihre entscheidende Schlüsselfunktion erfüllen.“ Das sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes Deutschland IVD, heute in Berlin.

„Die Bauämter müssen weiter besetzt bleiben, um zügig Genehmigungen für Baustelleneinrichtungen und andere Maßnahmen zu erteilen. Die Bautätigkeit darf jetzt nicht durch eine personelle Ausdünnung der Bauämter behindert werden“, so Schick. Der IVD-Präsident verweist hierbei auf Aussagen des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, wonach sich wichtige Bauprojekte verzögern, weil viele Bauämter derzeit schlecht erreichbar sind.

„Jede Bautätigkeit ist jetzt auch eine Weichenstellung, um die Konjunktur nach der Krise wieder anzukurbeln. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Baugenehmigungen in den nächsten Monaten wieder sinken wird und viele Investoren ihre Pläne überdenken. Umso wichtiger ist es jetzt, möglichst viele genehmigte Baumaßnahmen auch umzusetzen“, sagt Schick. In dieser Situation zeige sich auch, dass eine unzureichende Digitalisierung von Planungs-, Genehmigungs- und Bauprozessen dringend notwendige Baumaßnahmen verhindert. Die meisten Behörden seien hier leider noch nicht optimal aufgestellt, was jetzt zum Verhängnis werde.

Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilt, wurden im Januar 2020 für insgesamt 27.018 Wohnungen Baugenehmigungen erteilt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Anzahl der Neubaugenehmigungen damit um 0,3 Prozent zurückgegangen. Die Zahl genehmigter Wohnungen in Mehrfamilienhäusern stieg um 7,8 Prozent auf 14.691. Die Zahl genehmigter Eigentumswohnungen betrug 6.475, 12,1 Prozent mehr als im Januar 2019.

Foto: Shutterstock

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