ETFs als Absatzschlager

Passiv gemanagte Fonds haben im laufenden Geschäftsjahr das größte Volumen im Neugeschäft verbuchen können. Führend in der Absatzstatistik 2008 ist bislang die auf börsennotierte Indexfonds (Exchange Traded Funds: ETFs) spezialisierte Deutsche Bank-Tochter db X-trackers. 5,7 Milliarden Euro investierten Anleger 2008 bereits in die ETFs des Anbieters.

Mit Barclays Global Investors (BGI) stellte im April ein Unternehmen den absatzstärksten Fonds, das mit seiner ETF-Serie ishares ebenfalls konsequent einen einen passiven Investment-Ansatz verfolgt. Fast zwei Milliarden konnte den aktuellen Zahlen des BVI Bundesverband Investment und Asset Management zufolge allein der ishares DivDax-Indexfonds von BGI einsammeln. Die im Zusammenhang mit der nahenden Abgeltungssteuer von Vermittlern und Fondsindustrie oftmals als Ideallösung verkauften Dachfonds brachten es im April dagegen insgesamt auf 1,6 Milliarden Euro. Trotzdem kommt das Geschäft mit den Fund of Funds-Konzepten immer besser in die Gänge, seit Jahreswechsel flossen bereits 4,2 Milliarden Euro in Dachfonds.

Der Siegeszug der indexorientierten Produkte ist für Fondsmanager mit einem aktiven Ansatz alles andere als ein Vertrauensbeweis. Alpha durch häufiges Umschichten zu generieren ist, besonders in reifen Märkten, eine schwierige Aufgabe. Viele Anleger verzichten inzwischen von vornherein auf die Chance, den Markt zu schlagen und investieren direkt in den Index. ETFs werden indes immer noch von vielen Vertrieben stiefmütterlich behandelt, weil die aktiven Modelle ihnen bessere Margen bescheren.

Derzeit sind es noch vor allem institutionelle Anleger, die auf die passiven Index-Produkte bauen. Aber es ist davon auszugehen, dass auch Privatinvestoren den Markt früher oder später für sich entdecken, obwohl Bankberater ihnen ETFs in der Regel nicht empfehlen. (hb)

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