„Investoren müssen deutschen Aktienmarkt noch entdecken“

Cash.: Hatten Sie jemals Zweifel, ob das Anlageuniversum ausreichend breit ist, um effizient arbeiten zu können?

Heutzenröder: Zwar ist die Benchmark für den Fondak der Dax – also der deutsche Leitindex, der die 30 größten Aktiengesellschaften repräsentiert – jedoch investiert der Fondak seit zehn Jahren auch in mittelgroße Aktien, also MDax-Werte. Diese Beimischung gewährleistet, dass das Anlageuniversum auf über 100 Aktien erweitert ist, und ermöglicht damit, dass mehr Chancen genutzt werden können. Außerdem rentieren auf längere Sicht kleine und mittelgroße Werte sehr erfolgreich. Trotz des inzwischen angewachsenen Anlagevolumens des Fondak auf cirka zwei Milliarden Euro ist es nach wie vor möglich, genügend aussichtsreiche Anlageobjekte zu finden.

Cash.: Der Fonds ist seit 1950 am Markt. Haben Sie einmal ausgerechnet, was er seitdem kumuliert erwirtschaftet hat?

Heutzenröder: Wer bei Auflage des Fondak umgerechnet 1.000 Euro investiert hat, konnte sich per Ende September 2010 über ein Vermögen von über 400.000 Euro freuen. In den letzten sechzig Jahren hat der Fonds im Schnitt einen annualisierten Wertzuwachs von über zehn Prozent erzielt.

Cash.: Welche Veränderungen haben Sie verglichen mit Ihren Vorgängern als Lenker des Fondak in der Ausrichtung des Fonds vorgenommen?

Heutzenröder: Der Fondak legt seit seiner Auflage im Jahre 1950 in deutsche Aktien an. Bis Ende der 90er Jahre konnten allerdings bis zu 20 Prozent des Fondsvolumens in festverzinsliche Wertpapiere investiert werden. Der Fondak war also ursprünglich ein Aktienfonds mit Rentenbeimischung, was seine eher konservative Grundausrichtung unterstreichen sollte. Nachdem ich 1998 die Verantwortung des Fonds übernommen hatte, wurde der Fondak dann allerdings auf einen hundertprozentigen Aktienfonds umgestellt – und so wird das auch in Zukunft bleiben. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Fondak ist die Einführung des sogenannten Fondak-Prinzips. Im Jahre 2000, also noch in der Hochphase des Neue Markt-Booms, haben wir den Investmentansatz auf einen value-orientierten Stil umgestellt.

Seite 3: Wie sich der Fonds in der Finanzkrise schlug

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