Zertifikatemarkt in leichter „Sommer-Lethargie“

Gerade Sprinter können beispielsweise auch kurzfristig eine sehr interessante Alternative bei hochvolatilen Märkten darstellen, während Outperformer in Phasen mit nur geringen Schwankungen wie momentan durchaus einen Blick wert sein könnten.

Allerdings kennen die meisten Investoren deren Vorzüge auch wegen des Fehlens entsprechender Angebote gar nicht. Ein deutlicher Mangelzustand, schließlich gibt es noch mehr Anlagemotive als kurzfristiges „Zocken“ und die reine Seitwärts-Spekulation mit diversen Teilschutz-Produkten. Wie wäre es beispielsweise mit den früheren Protect-Outperformern, die neben einen Hebel auch noch eine Absicherung enthalten.

Auch bei den echten Hebel-Papieren war im Juni ein Rückgang festzustellen. Dieser war bei den Optionsscheinen um 12,6 Prozent signifikant, kann aber durchaus mit dem Auslaufen vieler Produkte zum Quartalsende zusammenhängen, während Knock-Outs im Juni sogar um 0,4 Prozent zulegen konnten.

„Zocker“ entdecken Zins-Produkte

Bei den Basiswerten im Anlage-Sektor wurden weder Aktien (-4,6 Prozent) noch Indizes (-1,2 Prozent) von Verlusten verschont. Lediglich die hier mit einem Anteil von fast 56 Prozent dominierenden Zinsen konnten ganz leicht zulegen. Noch stärker fielen die Rückgänge bei Aktien (-10,2 Prozent) und Indizes (-5,4 Prozent) im Hebel-Produkte-Segment aus.

Allerdings scheinen die Spekulanten im Gegenzug Anleihe-Futures als Basiswert wiederentdeckt zu haben, was Zins-Produkte gleichzeitig um rund 30 Prozent nach oben katapultierte.

Produktzahl wächst wieder

Im Juli ging laut der aktuellen Statistik des DDV auch der Handel an den Börsen in Stuttgart und Frankfurt leicht um 1,1 Prozent zurück, wobei Anlage-Produkte sogar ein kleines Plus von 0,1 Prozent gegenüber einem Minus von drei Prozent bei Hebel-Papieren verzeichneten. Das Verhältnis zwischen beiden Sektoren verschob sich damit mit 61,1 zu 38,9 Prozent weiter zugunsten der Anlage-Zertifikate.

In der Marktanteilsstatistik ganz klar vorn die Deutsche Bank mit 27,47 Prozent vor der Commerzbank mit 21,61 Prozent. Weit dahinter auf den Plätzen die DZ-Bank (7,66 Prozent), die RBS (6,22 Prozent) und BNP Paribas mit 5,94 Prozent. Der Dämpfer des Vormonats bei der Produktzahl konnte im Juli wieder korrigiert werden. So ließ ein Neuemissionsvolumen von 161.528 Produkten die Zahl der gelisteten Papiere nach dem Rücksetzer im Juni auf 908.831 im Folgemonat auf jetzt wieder 940.381 steigen. Das bisherige Hoch aus dem Mai mit 959.374 Produkten ist damit nicht mehr allzu weit entfernt.
Autor: Armin Geier, www.godmode-trader.de/zertifikateArmin Geier

Foto: Shutterstock

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