Bulle oder Bär?

Trotz gegenwärtiger Rückschläge an den Börsen besteht für Vermögensverwalter Euro Switch noch Aufholpotenzial an vielen Märkten. Rekordstände der Aktien-Indizes in Deutschland und den USA sind nach Meinung von Peter Fehrenbach, Investmentchef bei Euro Switch, kein Indiz für eine bevorstehende Abkehr vom Bullenmarkt.

„Keineswegs sollte dies der Fall sein, blickt man über den deutsch-amerikanischen Tellerrand hinweg. Es gibt weltweit und auch in Europa noch Aufholpotenzial“, so Fehrenbach. Es verhalte sich nur in wenigen Fällen so, dass die Aktienmärkte an Rekordmarken vorbei schrammen würden. Werfe man einen Blick auf die französische Börse, so müsse der CAC noch satte 50 Prozent zulegen, um sein historisches Allzeithoch aus dem Jahr 2007 wieder zu erreichen.

Dies sei angesichts der ökonomischen Probleme auch noch recht plausibel so Fehrenbach, und ähnlich sei dies auch bei Aktien in Spanien, sie hätten noch etwa 85 Prozent Luft nach oben. Dass aber in Österreich mit 85 Prozent Aufholpotenzial und den Niederlanden mit fast 50 Prozent ebenfalls viel Spielraum nach oben sei, lasse sich nicht so einfach nachvollziehen. Und dies erst recht nicht, schaue man sich die wirtschaftlich kraftstrotzende Schweiz an, die immerhin noch 13 Prozent von ihrem Höchststand entfernt sei.

Aktienmärkte in China und Brasilien mit Aufholpotenzial

Europa, so Fehrenbach in seiner makro-ökonomischen Analyse, könnte das Gröbste hinter sich haben. Schaue man sich die Mai-Euphorie an den Börsen an, müsse man nicht lange nach Gründen suchen. Denn in den westlichen Industrienationen hielte man an der Niedrigzinspolitik fest – die EZB senkte zu Monatsbeginn den Leitzins auf 0,5 Prozent und das sei vielleicht sogar noch nicht das Ende der Fahnenstange. Hinzu kämen die recht günstigen US-Wirtschaftsindikatoren und die anhaltende Ruhe an der Euro-Front.

Peter Fehrenbach, Vermögensmanagement Euro Switch: „Es gibt weltweit Aufholpotenzial.“

Von den Schwellenländerbörsen sei ganz zu schweigen, lediglich die indische Börse läge in der Nähe des Allzeithochs. In China seien noch rund 30 Prozent Aufholpotenzial und der brasilianische Aktienmarkt müsse noch 40 Prozent steigen. Auch wenn die Probleme in den Schwellenländern anders gelagert seien als in Europa, weise die Tatsache, dass sich der MSCI Em. Markets seit Jahresbeginn nicht von der Stelle gerührt habe, auf ein angestautes Erholungspotenzial hin.

Chinesische Aktien würden beispielsweise wieder als preiswert gelten und auch die herausragende Stellung Brasiliens sei noch keineswegs im aktuellen Kursniveau widergespiegelt. „Sicherlich können die Börsen in den nächsten Monaten noch volatil sein, doch schaut man sich die Aktienmärkte aus einer längerfristigen Perspektive an, dann muss einem bei den heutigen Börsenständen nicht schwindelig werden“, konstatiert Fehrenbach. (fm)

 

Foto: Shutterstock / Vermögensmanagement Euro Switch

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