„Es geht um Rendite auf Kosten des Kunden“

Unser Flaggschiff PI Global Value ist ein Liechtensteiner Fonds, den wir damals aus Kostengründen dort aufgelegt haben. Aber ausländische thesaurierende Fonds sind in Deutschland bei der steuerlichen Abwicklung leicht benachteiligt.

Deshalb wollten wir auch einen deutschen Fonds haben. Die Methode ist aber dieselbe wie beim PI Global Value. Die Titel sind natürlich leicht unterschiedlich. Den PI Global Value verwalte ich ja auch nicht mehr selbst. Das macht ein Team in der Schweiz. Bei dem Max Otte Vermögensbildungsfonds stehe ich selbst in der Pflicht.

Was verbirgt sich hinter der Königsanalyse?

Die Königsanalyse dient dazu, Qualität zu definieren. Um fundamentale Entscheidungen treffen zu können, muss man den Preis kennen. Unternehmen, die bei der Königsanalyse gut abschneiden, sind solche, die Buffett als „Franchises“ bezeichnen würde.

Also Firmen mit sehr stabilen, hochwertigen Geschäftsmodellen, die dann auch etwas mehr kosten dürfen. Die kann man auch mal zu 20 Prozent Abschlag kaufen oder sogar mal zum fairen Wert. Wir haben Fuchs Petrolub im Portfolio, die eigentlich fair bewertet ist.

Dennoch versprechen wir uns so viel fundamentale Entwicklung in diesem Unternehmen, dass wir es selbst zum fairen Wert noch behalten. Auch dafür gibt es ein Buffett-Wort: „It’s better to have a great business at a reasonable price than a reasonable business at a great price.“

Darüber hinaus setzen wir aber auch auf ganz normale, durchschnittliche Unternehmen, was viele fälschlicherweise nicht als Value-Investing sehen. Buffett macht das aber auch. Vivendi oder griechische Telekom, E.on, RWE sind solche Titel, die wir haben oder mal gehabt haben, weil sie extrem billig waren.

Wie hoch ist die Aktienquote im PI Global Value und im unlängst lancierten Max Otte Vermögensbildungsfonds? Otte: Derzeit fahren wir Vollgas und liegen bei circa 98 Prozent. Renten haben wir momentan gar keine.

Warum meiden Sie Anleihen?

Wir investieren in Aktien und Anleihen streng nach den Vorgaben des Vaters des Value Investing, Ben Graham. Das heißt, wenn die Gewinnrendite der Aktie mehr als doppelt so hoch ist wie die Umlaufrendite der Anleihen, dann rentieren Aktien deutlich besser als die Zinspapiere. In der Phase befinden wir uns derzeit. Wenn das mal kippen sollte, würden wir auch in Anleihen gehen.

Lesen Sie das vollständige Interview ab dem 10. Oktober in der neuen Cash.-Ausgabe 11/2013.

Interview: Frank O. Milewski

Foto: Max Otte

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