In den Uffizien klickten die Handschellen

Florian Homm, einst Borussia-Dortmund-Großaktionär, gefeierter Hedgefondsmanager und mutmaßlicher Millionenbetrüger war in den vergangenen fünf Jahren auf der Flucht vor US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden. Bei einem Museumsbesuch in Florenz wurde er verhaftet.

Der 53-Jährige sei bereits am Freitag in den Uffizien in Florenz festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Wochenende in Los Angeles mit. Dem ehemaligen Fondsmanager wird Betrug bei Wertpapiergeschäften in großem Stil vorgeworfen. Medienberichten zufolge verlangt die US-Börsenaufsicht SEC rund 56 Millionen Dollar (44 Millionen Euro) von ihm.

Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge soll Homm für Verluste von Investoren der Hedgefondsgesellschaft Absolute Capital Management Ltd. in Höhe von 200 Millionen Dollar verantwortlich sein. In Los Angeles liegt demnach eine Strafanzeige gegen Homm wegen Verschwörung und Betrugs vor. Mit einem ausgefeilten System soll er den Wert von eigentlich wertlosen Aktien künstlich in die Höhe getrieben haben.

Noch vergangene Woche diskutierte der Großneffe des Versandhändlers Josef Neckermann, der auch einst Großaktionär von Borussia Dortmund war, entspannt mit der Linken-Vorsitzenden Sahra Wagenknecht in der TV-Talkshow von Peter Hahne im ZDF. Das Studio konnte der ehemalige Hedgefondsmanager anschließend offenbar unbehelligt verlassen.

Zuletzt hatte Homm im November 2012 für Aufsehen gesorgt, als er sein Buch „Kopf, Geld, Jagd“ veröffentlichte und in Interviews von seiner Flucht und seiner Abenteuersucht erzählte. In dem Buch beschreibt Homm auch, wie er sich stets an der Grenze der Legalität bewegte und moralische Grenzen regelmäßig überschritt. Sein Wunsch sei es aber, in ein normales Leben zurückzukehren.

Agenturmeldungen zufolge ist zu erwarten, dass ihn die italienischen Behörden an die USA ausliefern. (af)

Foto: Shutterstock

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