„Zentralbank zerstört Vermögenswerte“

Gefahr der Blasenbildung in Europa

„Insbesondere für europäische Aktien sehe ich daher die Gefahr für eine Blasenbildung. Ähnliches gilt auch für die Rentenmärkte. Last but not least existiert derzeit auch keine wirkliche Deflationsgefahr, die extreme Maßnahmen rechtfertigen würde. Wir befinden uns in einer Phase deutlich rückläufiger Inflationsraten, was positiv zu werten ist. Schließlich erhöht ein stabiles inländisches Preisniveau die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Genau das ist es, was gewünscht ist. Die heutige Entscheidung der EZB geht daher zu weit“, so Lang.

Robeco-Chefvolkswirt Léon Cornelissen geht davon aus, dass sich die – unter dem Strich überraschend stark ausfallenden – EZB-Maßnahmen unterstützend auf bestimmte Assetklassen auswirken werden.

„EZB-Chef Mario Draghi hat die Beobachter nicht enttäuscht. Das Maßnahmenpaket samt der neuen Einschnitte bei den Leitzinsen dürfte sich unterstützend auf risikotragende Anlageklassen – Peripherie-Staatsanleihen, High-Yield-Bonds und Aktien – auswirken“, so Léon Cornelissen.

„Zwar kam der Zinseinschnitt nicht überraschend, das Ausmaß der bekanntgegebenen Maßnahmen dann aber doch.“ Cornelissen kommt zudem zu dem Schluss, dass Inflation für die Eurozone nicht länger Thema sein dürfte – die Rate liege jetzt unterhalb von einem Prozent und damit deutlich niedriger als das offizielle 2-Prozent-Ziel. „Die Tür für die lockere Geldpolitik bleibt offen. Selbst bis Ende 2016 beträgt die Inflationsprognose lediglich 1,5 Prozent“, so der Experte. (fm)

Foto: Shutterstock

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