Börsenbarometer: Von der Dax-Historie lernen

Die Geschichte des deutschen Börsenbarometers ist eine wechselvolle. Seit seinem Start durchlebte er zahlreiche Aufs und Abs. Langfristig konnten die im Index gelisteten Blue Chips stets überzeugen.

Robert Halver: „Wenn die Märkte wieder zur Ruhe kommen, sollten insbesondere zyklische Aktien gekauft werden.“

Für die deutschen Anleger begann das Jahr 2016 mit einem Schrecken. Pünktlich zum Jahreswechsel schien es so, als wurde ein Schalter auf dem Frankfurter Börsenparkett umgelegt.

Der Aktienindex Dax, in dem die 30 wichtigsten börsennotierten deutschen Firmen gelistet sind, rauschte gegenüber dem Jahresbeginn zeitweise um rund 20 Prozent in die Tiefe.

„Psychologie regiert an den Märkten“

Da zeitgleich auch andere Finanzplätze unter Druck gerieten und Öl fast keinen Boden fand, verfielen einige Marktteilnehmer sogar in Panik.

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Der Kapitalmarktexperte von der Baader Bank, Robert Halver, sieht folgenden Grund für die aktuelle Marktlage: „Wir haben eine Situation, wo die Psychologie an den Märkten regiert und leider nicht die Fundamentaldaten.“

Er ergänzt: „Und dabei geht es nicht nur um Verwerfungen in China und beim Öl. Vielmehr rückt wie im Jahr 2008, wenn man sie zulassen würde, die Bankenkrise wieder in den Vordergrund. Wenn man sich vor Augen führt, dass bereits eine einzige kleine Zinserhöhung der Fed in den Vereinigten Staaten zu einer Kapitalflucht von Asien nach Amerika führt, dann sieht man, wie fragil unser weltweites Finanzsystem ist.“

Schlaflose Nächte mit zyklischen Werten

Banktitel sowie zyklische Werte sorgten daher für schlaflose Nächte. Für erfahrene Börsianer, die schon viel miterlebt haben, sind die jüngsten Schwankungen allerdings kein Novum. In der Historie erlebte der Dax bereits zahlreiche größere Ausschläge, die selbst für alte Hasen höchst dramatisch waren.

Nach einer langen Hausse in den 90-Jahren verlor der deutsche Leitindex in den Jahren 2000 bis 2003 in der Spitze 73 Prozent an Wert. Dies kommt einem Totalverlust schon recht nahe. Zumindest ist ein Kursgewinn von 270 Prozent notwendig, um dieses Minus wieder auszugleichen.

Während der Finanzkrise in den Jahren 2007 bis 2009 mussten die Investoren immerhin einen maximalen Verlust von 55 Prozent verkraften. Zeitgleich machten Weltuntergangsszenarien damals die Runde.

Seite zwei: Optimales Timing

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