Dirk Müller: „Größere Gefahr als in den Jahren 2007 und 2008“

Welche Aktiengewichtung empfehlen Sie für einen durchschnittlichen Anleger?

Müller: Ich bin „All in“ in Aktien plus Absicherung und habe keine Anleihen, dies ist aber meine persönliche Einschätzung. Am Ende muss das selbstverständlich jeder für sich entscheiden. Ein vernünftiger Rat in „normalen“ Zeiten ist eine klassische Aufteilung, aber wir haben keine „normalen“ Zeiten. Aktuell bin ich also massiv in Aktien engagiert, wobei auch noch physische Edelmetalle ins Portfolio gehören. Wichtig ist immer die Absicherung, da das Risiko momentan hoch ist.

Mit welchen Mitteln können sich Investoren aktuell bestmöglich vor Verlusten schützen?

Müller: Am besten sind die klassischen Optionen an den Terminbörsen, wie wir sie im Fonds einsetzen. Das sind nicht die Optionsscheine oder Zertifikate, um Gottes willen. Zumindest wären die Knock-outs hier ganz katastrophal. Im klassischen Profisegment nehmen wir Optionen, weil das Emittentenrisiko hier nicht existiert und zudem der Markt liquider ist. Dem Privatanleger ist dieser Markt in der Regel aber verschlossen, deshalb bleiben ihm nur zur Not die Optionsscheine. Aber in dieses Segment muss man sich intensiv einarbeiten oder auch beraten lassen.

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Wie schlägt sich aktuell Ihr Fonds in dem unruhigen Fahrwasser und welche Titel bevorzugen Sie?

Müller: Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung meines Fonds. Er ist genau für solche stürmischen Marktzeiten konzipiert und er verhält sich exakt so, wie wir es erwartet haben. Die ersten Abwärtsbewegungen nehmen wir natürlich mit, weil wir keine Vollkaskoversicherung haben. Die anfänglichen ein, zwei Prozent sind wir immer direkt mit dem Markt mitgegangen. Je tiefer die Börse aber gefallen ist, desto weniger waren wir von der Entwicklung betroffen. Wenn wir sehen, dass der Dax 22 Prozent verloren hat seitdem unser Fonds aufgelegt wurde und wir liegen nur bei Minus sieben Prozent, ich glaube dann ist das eine ganz gute Entwicklung. Wir vergleichen uns natürlich auch mit anderen großen Fonds und mit namhaften Häusern. Die meisten liegen massiv schlechter als wir. Natürlich können auch wir in stark fallenden Aktienmärkten keine positive Rendite erwirtschaften, das wäre wie über das Wasser zu gehen. Aber es geht darum, in dieser Abwärtsbewegung möglichst wenig zu verlieren, um in der anstehenden Aufwärtsbewegung das nötige Pulver trocken zu halten. In unserem Fonds liegt die Volatilität über die Hälfte unter dem Marktdurchschnitt, je tiefer es im Markt nach unten geht, umso weniger betrifft uns das. Es gibt inzwischen Tage an denen der Dax um über zwei Prozent fällt und wir sogar leicht steigen. Wir bekommen einen sehr starken Zuspruch von institutionellen und privaten Anlegern. Zudem gibt es einen ersten Dachfonds der bei uns investiert hat. Wir suchen die aus unserer Sicht besten Aktien der Welt, die sehr hohe Kapitalerträge und einen hohen Free-Cash-Flow haben, aus. Hierzu gehören auch bei den Firmen wenig Managementfehler, eine astreine Bilanz und eine geringe Verschuldung. Die Aktien schlagen sich bislang gegenüber dem Gesamtmarkt so gut, dass wir die Kosten der Absicherung bereits verdient haben. Wir sind rundum zufrieden und hoffen, dass es so bleibt.

Seite vier: „Wir haben in unserem Fonds langfristige Trends drin“

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