Fünf Gründe für Japan

Nachdem sich Kapazitäten verringert hatten und Werke schließen mussten, steigern verschlankte japanische Unternehmen ihre Profitabilität. Ein Zeichen ihrer verbesserten finanziellen Lage ist unter anderem, dass viele dieser Unternehmen im Inland wie auch im Ausland wieder Kapital investieren.

3. Die Profitabilität steigt

Die Vorteile, die dieser unablässige Fokus auf Profitabilität gebracht hat, sind sektorübergreifend. Unternehmen des verarbeitenden und des nichtverarbeitenden Gewerbes verzeichnen einen Anstieg ihrer Gewinne – ein Trend, der seit 2008 anhält.

Auch der Dienstleistungssektor wächst, wodurch sich besonders die führenden Unternehmen konsolidieren können. Unterstützt werden sie dabei von der Entwicklung des Arbeitsmarktes. Viele Babyboomer gehen in Rente, wodurch Bürokratie und Ineffizienz reduziert wird, die historisch mit der „Japan AG“ assoziiert wird.

4. Aktien sind relativ gesehen günstig

Die Auswahl an Anlagechancen wird immer kleiner, dadurch wird es schwieriger, durch regionale Allokation und die Auswahl von Einzeltiteln Alpha zu generieren. Aus Sicht der relativen Bewertung gehören japanische Unternehmen zu den günstigsten in den Industrieländern – sowohl im Vergleich zu ihrer Vergleichsgruppe als auch zum historischen Durchschnitt im Lande.

Japanische Aktien notieren derzeit beim 14-Fachen des 12-Monats-Forward-Kursgewinnverhältnisses (KVG). Das ist ein deutlicher Abschlag gegenüber dem S&P 500 (mit einem KGV von 18) und dem STOXX Europe 600 (KGV von 15).

5. Japan kann als streuendes Element im Multi-Asset-Sektor gelten

Zwar hat es den Anschein, dass es wieder Gründe gibt, in Japans Titel zu investieren, tatsächlich aber waren sie nie ganz verschwunden.  Die Titel haben risikostreuende Eigenschaften.

Um die Auswirkungen einer Allokation in japanischen Aktien zu veranschaulichen, haben wir für den Zeitraum ab Dezember 2006 bis Anfang Mai 2017 eine Simulation mit zwei Multi-Asset-Portfolios durchgeführt – eines mit einem Engagement in Japan und das andere ohne.

Die Daten zeigen, dass ein Engagement in Japan in Yen (JPY) die Performance verbesserte, wenn auch nur leicht. Gleichzeitig wurde die Volatilität des Portfolios reduziert. Die annualisierte Rendite des Portfolios betrug ohne Japan 5,9 Prozent. Das Portfolio mit einem Engagement in Japan in JPY hingegen erzielte eine annualisierte Rendite von 6,2 Prozent.

Das Portfolio ohne Japan generierte eine annualisierte Volatilität von 8,8 Prozent. Die Volatilität des Portfolios mit einem Engagement in Japan betrug 7,7 Prozent. Der japanische Markt, und indirekt der Yen diversifiziert ein globales Portfolio.

Joël Le Saux ist Head of Japan Equities und Manager des Oyster Japan Opportunities Fund, Yoko Otsuka ist Financial Analyst bei SYZ Asset Management

Foto: SYZ

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