Kurssturz bei Technologie-Aktien: Die Gründe

Das Ringen von Technologie-Aktien und anderen Marktsegmenten hat gestern ab 16 Uhr MEZ in einem massiven Kursrückgang des Technologiesegments von bis zu zehn Prozent kulminiert. Ist damit die Rallye von Technologie-Aktien vorbei?

Andreas Dagasan, Bantleon: "
Andreas Dagasan, Bantleon: „Das Monatsende November ist für viele Investmentfonds und große institutionelle Anleger sowie Banken auch Geschäftsjahresende. Es ist somit durchaus plausibel, dass einige Positionen zum Ultimo gedreht wurden.“

„Keineswegs“, sagt Andreas Dagasan, Leiter Aktienmanagement des Asset Managers Bantleon. „In einem Segment, dessen Einzeltitel seit Jahresanfang Kursanstiege von teilweise mehr als 50 Prozent zu verzeichnen hatten, sind solche Bewegungen immer wieder möglich. Verstärkt und beschleunigt werden diese starken Kursausschläge durch computerisierte Handelsstrategien.“ Die Hausse ist also noch nicht zu Ende. „Gegen Ende des 1. Quartals 2018 kann die Situation allerdings anders aussehen, weil die abkühlende Konjunktur in China und der Eurozone auch bei Technologie-Unternehmen zu Bremsspuren führen dürfte“, sagt Dagasan.

Seit Jahresanfang Kursanstiege von teilweise 50 Prozent

Grundsätzlich müssten Anleger sich bewusst sein, dass in einem Segment, dessen Einzeltitel seit Jahresanfang Kursanstiege von teilweise mehr als 50 Prozent zu verzeichnen hatten, solche Bewegungen immer wieder möglich seien. Verstärkt und beschleunigt würden diese starken Kursausschläge durch computerisierte Handelsstrategien.

Gewinnmitnahmen und Rotation als Folge 

„Gestern kamen zwei Faktoren hinzu: Gewinnmitnahmen und gleichzeitige Rotation in zurückgebliebene Marktsegmente aufgrund des Ultimos im November sowie die geplante US-Steuerreform sind die wahrscheinlichsten Gründe. Das Monatsende November ist für viele Investmentfonds und große institutionelle Anleger sowie Banken auch Geschäftsjahresende. Es ist somit durchaus plausibel, dass einige Positionen zum Ultimo gedreht wurden. Dies wäre somit ein sehr kurzfristiger Effekt. Darüber hinaus nahm gestern Donald Trumps Steuergesetzgebung eine erste Hürde und somit etwas an Fahrt auf. Der Trump-Steuertrade an den Aktienmärkten, der seit Ende 2016 basierend auf dem Prinzip Hoffnung seinen Lauf nimmt, wurde gestern etwas detaillierter als bisher an den Finanzmärkten diskutiert und analysiert“, so Dagasan.

Seite zwei: US-Steuerreform als Bremsklotz?

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