Volatilität: Die einzige Unsicherheit ist die Zeit

Nachdem der EZB-Chef darauf vorbereitet hatte, dass demnächst der Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm verkündet werden könnte, kam es innerhalb kürzester Zeit auf breiter Front zu einem kräftigen Renditeanstieg, die Kurse europäischer Aktien gaben nach. Marktteilnehmer zeigten sich verunsichert.

Nur kurzfristige Ausschläge nach der Sommerpause

Neben den geldpolitischen Ereignissen könnten auch die auf Anleihen- und Aktienseite erwarteten Neuemissionen und Platzierungen nach der Sommerpause die Börsen etwas durchrütteln. Und dennoch – diese Faktoren sollten nur für kurzfristige Ausschläge sorgen. Trotzdem gilt es, vorsichtig zu agieren.

Denn es sind nur noch wenige Investoren gegen fallende Kurse abgesichert, haben ihnen die Hedges in diesem Jahr bisher doch vor allem Prämienzahlungen gekostet. Das macht Risikomärkte noch anfälliger, da sich bei einer Abwärtsbewegung der Trend deutlich verstärken würde – der natürliche Puffer fehlt.

Eine Frage der Zeit

Für einen nachhaltigen Anstieg der Schwankungsintensität braucht es einen anderen Auslöser – der naheliegendste: eine Anhebung der Leitzinsen auch in Europa. Diese sollte aber noch einige Zeit auf sich warten lassen. Es bleibt also wieder mal nichts anderes, als Ruhe zu bewahren. Schließlich hat jedes Jahr seine turbulenteren und seine ruhigeren Phasen.

Die Börse lebt von der Bewegung und das Auf und Ab – mal mehr, mal weniger – ist völlig normal. Angst ist kein guter Berater, besser man nutzt die relativ ruhige Phase, um sich für schwankungsintensivere Zeiten zu wappnen.

Christoph Hock ist Head of Multi-Asset Trading bei Union Investment.

Foto: Union Investment

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