Russische Zentralbank könnte zu Intervention gezwungen sein

Die USA haben ihre Sanktionen gegen Russland verschärft. Das hat zu einer wesentlichen Neubewertung russischer Vermögenswerte geführt. Wie wirken sich die Sanktionen auf  den Rubel aus? Gastbeitrag von Claudia Calich, M&G 

Claudia Calich, M&G
Claudia Calich: „Ich erwarte von der Zentralbank vorerst keine Zinserhöhungen, da die Geldpolitik bislang eher restriktiv war.“

Die Liquidität russischer Investments ist in den letzten Tagen aufgrund der US-Sanktionen teilweise deutlich zurückgegangen. Einige Investoren haben daher Short-Positionen im Rubel aufgebaut, um ihre Engagements in Russland abzusichern. Der Rubel verlor im Zuge dessen mehr als zehn Prozent an Wert.

Noch hat die russische Zentralbank nicht interveniert, um die Währungsabwertung abzufedern. Sollte der Rubel um weitere fünf Prozent fallen oder zu einem Kurs nahe 70 Rubel/US-Dollar notieren, würde sie allerdings Maßnahmen ergreifen.

Zentralbank könnte zu Zinserhöhungen gezwungen sein

Die dafür nötigen Reserven sind da, denn mit der Erholung der Ölpreise haben sich die russischen Devisenreserven wieder auf das Niveau von 2014 erholt.

Ich erwarte von der Zentralbank vorerst keine Zinserhöhungen, da die Geldpolitik bislang eher restriktiv war. Sollte sich der Rubel jedoch auch nach anhaltenden Währungsinterventionen weiter abschwächen, könnte sie dazu gezwungen sein.

Claudia Calich ist Managerin des M&G Emerging Markets Bond Fund

Foto: M&G

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