Small Caps nicht unterschätzen

Die Investition in Small Caps lohnt oft mehr als Titel größerer Unternehmen zu kaufen. Doch müssen Anleger diszipliniert sein und Schwankungen aushalten können. Warum gerade langfristige Investitionen Potenzial haben und was Anleger beachten müssen:

Small-Caps-Investoren müssen Volatilität aushalten.

Der Markt unterschätzt das Potenzial, welches kleine innovative Unternehmen durch ihr beständiges Wachstum haben. Das denkt Ben Griffiths, Portfoliomanager European Smaller Companies Equity Strategy bei der Fondsgesellschaft T. Rowe Price. Unternehmen frühzeitig zu entdecken und zu halten, während sie wachsen, könne Erträge generieren.

Investoren ohne Geduld und Verständnis

„Obwohl es in Europa viele junge, innovative Unternehmen gibt, die ein großes Wachstumspotenzial aufweisen, zeigt uns die Geschichte, dass relativ wenige Unternehmen dieser Art in der Lage sind, langfristig eine erhebliche Aktienrendite zu erzielen“, sagt Griffiths und beruft sich auf eine umfangreiche Studie, die T. Rowe Price auf Basis des breiten Small- und Mid-Cap-Markts durchgeführt hat. „Unsere Analyse zeigt: Die Beständigkeit und Nachhaltigkeit des Wachstums ist wichtiger als dessen schiere Größe.“

„Die Studie verdeutlicht, dass es oft an Geduld und Verständnis seitens der Investoren mangelt, wenn Investmenterträge bisweilen volatil sein können“, so Griffiths. Im Laufe ihres Wachstums müssten sich auch kleinere Unternehmen transformieren. Hinzu komme, dass sich das allgemeine Umfeld verändern könne. Ein Portfolio müsse diversifiziert sein und die Investitionshöhe sollte angemessen hoch sein.

„Noch größere Zuwächse lassen sich realisieren, wenn man ein erfolgreiches Investment langfristig hält. Wenn Investoren der Meinung sind, ein Unternehmen entdeckt zu haben, das langfristig ein deutliches Wachstum der Aktienrendite aufweist und dieses gut performt, müssen sie sich davor hüten, vorzeitig Gewinne mitzunehmen“, sagt Griffith.

Vorteile langfristiger Investments

Die Erfahrung zeige, dass eine relativ kleine Zahl an entsprechenden Beteiligungen für einen übergroßen Anteil an Überschussrenditen verantwortlich sein kann. Eine langfristig angelegte Fundamentalanalyse helfe dabei, solche Unternehmen zu identifizieren. „Zudem genießen langfristige Investments den Vorteil geringerer Umsatz- und Transaktionskosten“, fügt Griffiths hinzu.

Zwar müssten sogar jene Investments, die sich wie erwartet erfolgreich entwickelten, durch regelmäßige Treffen mit dem Management und eine laufende Überprüfung der Investmentthese kontrolliert werden, nichtsdestotrotz würden diese spürbar weniger Zeit als problematische Investments in Anspruch nehmen, bei denen unerwartete Entwicklungen aufträten.

Das langfristige Potenzial von Geschäften lasse sich identifizieren, indem man den potenziell adressierbaren Markt, die spezifischen Eigenschaften des Unternehmens und seines Angebots beurteile. „Investoren müssen sich fragen: Verfügt das Unternehmen über einen Vorteil im Hinblick auf Technologie, Service oder andere Bereiche? Wie ist es um die die Management- und Organisationsfähigkeiten bestellt?“ (kl)

Foto: Shutterstock

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