China dominiert das Geschäft mit den Edelmarken

Schlechter sieht es im Rest der Welt aus. Dort wird der Luxusumsatz 2019 voraussichtlich um bis zu 2 Prozent zurückgehen. Der Mittlere Osten leidet unter der Aufwertung seiner Währungen, die Bewohner shoppen lieber im Ausland.

Neue Herausforderungen für die Top-Marken

Auf den ersten Blick laufen die Geschäfte der Top-Marken stabil auf hohem Niveau. Dennoch stehen ihnen radikale Umwälzungen bevor. Bain beschreibt folgende Zukunftstrends:

1. In puncto Mode und Lebensstil geben in Zukunft die jungen selbstbewussten Chinesen den Ton an. 2025 werden chinesische Konsumenten mehr als 45 Prozent aller weltweiten Luxuskäufe tätigen.

2. Nutzen statt besitzen. Die Sharing Economy setzt sich mit Leihmodellen und Secondhandkäufen auch im Luxusmarkt immer mehr durch.

3. Konsumenten fordern von den Luxusgüterherstellern mehr Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Entsprechend muss das Ziel der Unternehmen eine Kreislaufwirtschaft sein, in der Produkte wiederverwertet und natürliche Ressourcen geschont werden.

4. Die Digitalisierung der Branche geht längst über den Onlinehandel hinaus. Ein Viertel aller Luxusgüter wird bereits über das Internet verkauft. Nun müssen sich die Markenhersteller in puncto technologischer Infrastruktur neu aufstellen, um den Kunden über das Shoppen hinaus außergewöhnliche Kauferlebnisse zu bieten.

5. Communitys und Kundennetzwerke werden für die Luxushersteller noch wichtiger. Einen intensiven Dialog mit den Kunden zu pflegen, wird bald bedeutender sein als Markenimage oder Produktdesign.

Insbesondere junge Marken machen den etablierten Konkurrenz. „Ihr kreativer Ansatz beschränkt sich nicht nur auf Kleidung, Schmuck oder Accessoires“, betont Bain-Partner Merkel. Er umfasse alle Facetten des Geschäfts, auch die Beziehung zu den anspruchsvollen Kunden. „Die etablierten Marken sollten sich deshalb sehr genau auf die Wünsche ihrer Kunden einstellen“, so Merkel. „Nur so können sie überproportional am Luxusmarkt partizipieren.“ Dieser wird laut Studie bis 2025 auf bis zu 365 Milliarden Euro anwachsen.

Über die Studie

Seit dem Jahr 2000 untersucht Bain & Company in Zusammenarbeit mit Fondazione Altagamma – dem führenden italienischen Verband der Luxusgüterhersteller – den Markt und die Ertragslage von 250 weltweit führenden Luxusgüterherstellern und -marken. Der Unternehmensdatenbestand, der unter der Bezeichnung „Luxury Goods Worldwide Market Observatory“ bekannt ist und jährlich als Studie veröffentlicht wird, hat sich zu einer führenden und weltweit beachteten Informationsquelle für die internationale Luxusgüterindustrie entwickelt.

 

Foto: Shutterstock

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