Zinsradar: Realzinsen in Europa erstmals seit über vier Jahren wieder positiv

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Weil die Inflation in der Eurozone zuletzt auf -0,20 Prozent sank, reicht es für Sparer erstmals seit 50 Monaten wieder für eine positive Realrendite.

Weil die Inflation in der Eurozone zuletzt auf -0,20 Prozent sank, reicht es für Sparer erstmals seit 50 Monaten wieder für eine positive Realrendite.

Die Realzinsen für Einlagen privater Haushalte kletterten auf durchschnittlich +0,38 Prozent. Nominal erzielten die Einwohner der Eurozone in den Monaten Januar bis August 2020 pro Kopf einen Zinsertrag von 29,42 Euro. Abzüglich der Inflation reicht es allerdings nicht für ein positives Ergebnis. Die realen Zinserträge pro Kopf liegen bei -50,31 Euro. Das Fachportal Tagesgeldvergleich.net berechnet diese Werte monatlich auf Basis der Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB).

Deutschland: Pro Kopf -141,21 Euro Kaufkraftverlust im Jahr 2020

In Deutschland liegt der reale Zinsertrag bereits den zweiten Monat in Folge im Plus. Nach +0,19 Prozent im Juli stieg der Wert auf ca. +0,38 Prozent im August 2020. Der nominale Zinsertrag wird für das aktuelle Jahr mit 17,11 Euro angegeben. Die realen Zinserträge pro Kopf landen bei -141,21 Euro. 

Ein reales Milliardenminus

Werden die Zinserträge in Europa seit Januar 2011 betrachtet, so ergibt sich ein kumulierter Wert von 418,18 Milliarden Euro (nominal). Real haben die Bewohner der Eurozone aber einen Zinsverlust von 367,40 Milliarden Euro erlitten. Die Deutschen erzielten im entsprechenden Zeitraum einen nom. Zinsertrag von 84,61 Milliarden Euro. Aufgrund des eher konservativen Sparverhaltens steht abzüglich der Inflation aber ein reales Minus von 176,70 Milliarden Euro zu Buche. 

Alle Daten zur nominalen und realen Zinsentwicklung in der Eurozone

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