Panik? Nein – keine Panik

Foto: Privatbank Fürst Fugger
Christoph Mertens, Privatbank Fürst Fugger: „Die Frage ist, welchen Stellenwert Öl in kommenden Wirtschaftsperioden einnimmt. Das wachsende Verantwortungsbewusstsein sowie der Wunsch nach weniger Abhängigkeit zielen auf den Verzicht auf fossile Energieträger ab.“

Der „Black Friday“ trug diesmal seinen Namen zu Recht. Die Omikron-Virusvariante ließ weltweit die Märkte nachgeben und rief Anklänge an den Corona-Panikmodus hervor. Christoph Mertens, Mitglied des Managementgremiums des FFPB Dividenden Select der Fürst Fugger Privatbank, blickt hinter die Ursachen der unruhigen Börsen. Für ihn ist der Rücksetzer eher auf die Angst vor neuen strikten Einschränkungen zurückzuführen als auf die neue Virusvariante selbst.

„Die Märkte sind besorgt über die Ausmaße der vierten Welle. Es mehren sich die Befürchtungen vor harten Maßnahmen, die wiederum Nachteile für die Wirtschaft bedeuten.“ Zusätzlich verschlechterten sich die Wirtschafts- und Konjunkturdaten. Auch in diesem Markt gebe es jedoch Profiteure, so Christoph Mertens. So seien die Kurse der Impfstoffhersteller stark gestiegen. „BioNTech und Pfizer sagen, dass sie ihren mRNA-Impfstoff schnell auf die neue Variante anpassen könnten. Moderna plant die rasche Entwicklung eines Omikron-spezifischen Booster-Kandidaten.“

Und auch über die Kursentwicklung der Impfstoffhersteller hinaus hält Christoph Mertens weder Panik noch Crash-Prophezeihungen für angebracht. Schließlich befänden sich die US-Indizes immer noch nahe ihrer jüngsten Allzeithochs. „Auf den aktuellen Niveaus ist zwar ein Anstieg der Volatilität zu erkennen, der ist jedoch moderat und von Panik noch deutlich entfernt.“ Außerdem müsse man berücksichtigen, dass die letzte Korrektur vor allem in den USA auf einen schwachen Handel getroffen sei. Aufgrund des Feiertages Thanksgiving seien einige Marktteilnehmer im verlängerten Wochenende gewesen. Und noch ein weiterer Aspekt käme hinzu: „Im ganzen Jahr 2021 gab es bisher noch keine nennenswerte Korrektur im Bereich von 10 %“, gibt Mertens zu bedenken. Dies sei aber in nahezu jedem Börsenjahr der Fall. „Die fast ununterbrochene, historisch lange Aufwärtsbewegung im S&P 500 verträgt längst eine gesunde Korrektur.“

Grund zur Panik sieht Christoph Mertens daher nicht, eher die Gelegenheit, den Blick nach vorne zu justieren: „Aktuell bieten sich attraktive Möglichkeiten, Gewinne zu realisieren und im Portfolio die Weichen für 2022 zu stellen. Für die kommenden Wochen empfiehlt es sich, bei Investitionen etwas auf Sicht zu fahren.“

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