Private Equity: Deutschland mit Nachholbedarf

2014 könnte zu einem starken Jahr für den europäischen Private-Equity-Markt werden: Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der internationalen Anwaltskanzlei White & Case in Zusammenarbeit mit Mergermarket.

Laut Studie fanden 2013 insgesamt 422 Mid-Market-Deals in Europa statt.

Demnach haben Exits über Börsengänge (IPOs) im ersten Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 350 Prozent zugelegt. Auch das Buyout-Geschäft hat sich laut Studie erholt: 2013 fanden 912 Buyouts im Gesamtvolumen von 73,5 Milliarden Euro statt.

Allerdings ist der deutsche Markt laut Andreas Stilcken, Private-Equity-Partner bei White & Case Deutschland, noch etwas behäbiger als vor einem Jahr. „Ein Mangel an Finanzierungsmöglichkeiten kann hierfür kaum der Grund sein, denn diese sind recht gut zugänglich“, so Stilcken. „So dürfte die Zurückhaltung eher daran liegen, dass es aus Käufersicht an attraktiven, angemessen bepreisten Assets mangelt.“

Großbritannien an der Spitze

Was das Transaktionsvolumen betrifft, so entfielen nach Angaben von White & Case 2012 und 2013 wertmäßig 39 bzw. 26 Prozent der europäischen Deals auf Großbritannien. Ein weiterer Hotspot war Südeuropa (Spanien, Italien und Griechenland), das 22 bzw. 25 Prozent der in Europa abgeschlossenen Deals ausmachte.

Laut Studie fanden 2013 insgesamt 422 Mid-Market-Deals in Europa statt. Das gesamte Transaktionsvolumen in diesem Segment belief sich auf 49,5 Milliarden Euro und ist damit mehr als 20 Prozent höher als im Vorjahr. Bei den Sektoren erfreuten sich vor allem Industrie- und Chemieunternehmen sowie Konsumgüterhersteller wachsender Beliebtheit bei Investoren.

„Langsam, aber sicher dringen alternative Kreditgeber auf den deutschen Markt vor. So füllen sie die Lücken, die der Rückzug einiger etablierter Player wie etwa Landesbanken hinterlassen hat“, sagt Stilcken. (kb)

Foto: Shutterstock

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